Mein Mann schreibt die Namen seiner neun Dämonen auf Post-it-Zettel und verbrennt sie in der Küchenspüle. Er isst nur Äpfel.
Ein Apfel pro Tag wird sie fernhalten.
Da spricht der Arzt, erinnere ich ihn.
Es ist alles das Gleiche.
Mein Mann schreibt die Namen seiner neun Dämonen auf Post-it-Zettel und verbrennt sie in der Küchenspüle. Er isst nur Äpfel.
Ein Apfel pro Tag wird sie fernhalten.
Da spricht der Arzt, erinnere ich ihn.
Es ist alles das Gleiche.
Über Daniel Webers surrealen Wiener Abgrund

Es gibt Städte, die größer sind als ihre Landkarte. Wien ist eine davon. Unter den barocken Fassaden, den akkurat nummerierten Bezirken, den Grüften und Kaffeehäusern, rumort seit Jahrhunderten ein anderes Wien: ein Wien der Widergänger, der toten Engel, der verdrängten Träume. Daniel Weber hat diesem unsichtbaren Wien einen Namen gegeben: Phillipsdorf, den „verbotenen 24. Bezirk“.
Was Weber hier entwirft, ist kein Schauplatz im herkömmlichen Sinn, sondern ein lebender Organismus. Phillipsdorf ist das Übermaß der Stadt, das, was sie nicht aushält. Ein Bezirk, der nur existieren kann, weil er offiziell nicht existiert. Schon in dieser paradoxen Logik liegt sein phantastisches Prinzip: ein Ort zwischen Realismus und Wahn, zwischen Topographie und Mythos. Wo die Gothic Novel noch das Grauen in alten Mauern suchte und die Weird Fiction das Fremde als kosmischen Einbruch verstand, kommt bei Weber das Unheimliche aus der Ordnung selbst – aus Wien, das sich im eigenen Spiegel nicht mehr erkennt.

Habt ihr euch jemals gefragt, ob der Eingang zur Hölle auf der Erde existieren könnte? Und wenn ja, wo wäre er, und wie würde er aussehen? Heute führe ich euch durch die Sieben Pforten der Hölle…
Es gibt eine ganze Reihe von angeblichen Portalen zur Unterwelt; man erzählt sich Geschichten über geheimnisvolle Treppen, Höhlen und Vulkane, aber mein Favorit sind die Sieben Tore der Hölle.
Es gibt mehrere verschiedene Legenden, aber die bekannteste spielt in Hellam Township, Pennsylvania. Es heißt, dass tief im Wald, angeblich an der Toad Road oder in manchen Fällen an der Trout Run Road, eine Anstalt versteckt war, die im 19. Jahrhundert niederbrannte. Wegen der Abgeschiedenheit der Anstalt konnte die Feuerwehr erst zum Brandherd vordringen, als es bereits zu spät war. Viele Patienten verbrannten, während die übrigen in die umliegenden Wälder flüchteten, wo sie von den bösartigen Suchtrupps gefangen und geschlagen wurden. Angeblich wurden sieben Barrieren errichtet, die zum Gelände der alten Anstalt führten und seitdem als die Sieben Tore der Hölle bekannt sind.

Das PHANTASTIKON ist ein Kultur- und Literaturpodcast, der interessante Geschichten aufspürt. Wo immer sich also eine interessante Geschichte verbirgt, versuchen wir sie zu finden.
Red.: Dieser Podcast wurde von Flo für den Youtube-Kanal „Mountains of Metal“ für Halloween produziert, ein Musikkanal, der sich hauptsächlich mit schwerer Musik auseinandersetzt. Flo ist der Initiator des dortigen „Heavy Metal Bookclub“, wo er unter anderem Literatur mit Bezug zum Metal-Genre vorstellt. Diesmal aber hat er den österreichischen Autor Daniel Weber als Gast – und da eine unsichtbare Connection zwischen dem Phantastikon und den Mountains of Metal besteht, liegt es nahe, dass wir dieses ausführliche Gespräch auch im Phantastikon-Podcast anbieten wollen.Gleichzeitig ist das auch die erste Interview-Sendung im Podcast.
In dieser Folge des Heavy Metal Bookclubs treffen zwei Welten aufeinander: Musik und Literatur. Gemeinsam mit Horror-Autor Daniel Weber spreche ich über die Leidenschaft zum Schreiben und wie sich diese mit der Leidenschaft für Musik vergleichen lässt. Wir tauchen ein in die Ästhetik des Dunklen und Bösen, sprechen über Inspiration, Kreativität und den eigenen Schaffensdrang. Natürlich bleiben auch in diesem Talk diverse Abschweifungen nicht aus – von musikalischer Frühentwicklung bis hin zu spontanen Gedankensprüngen ist alles dabei.
HAPPY HALLOWEEN, MEINE LIEBEN!
Insta Daniel: https://www.instagram.com/danielweber.schriftsteller/
Homepage Daniel: https://www.weberdaniel.at/
Blitz-Verlag: https://www.blitz-verlag.de/
Red.: Dieser Podcast wurde von Flo für den Youtube-Kanal „Mountains of Metal“ für Halloween produziert, ein Musikkanal, der sich hauptsächlich mit schwerer Musik auseinandersetzt. Flo ist der Initiator des dortigen „Heavy Metal Bookclub“, wo er unter anderem Literatur mit Bezug zum Metal-Genre vorstellt. Diesmal aber hat er den österreichischen Autor Daniel Weber als Gast – und da eine unsichtbare Connection zwischen dem Phantastikon und den Mountains of Metal besteht, liegt es nahe, dass wir dieses ausführliche Gespräch auch im Phantastikon-Podcast anbieten wollen. Gleichzeitig ist das auch die erste Interview-Sendung im Podcast.
In dieser Folge des Heavy Metal Bookclubs treffen zwei Welten aufeinander: Musik und Literatur. Gemeinsam mit Horror-Autor Daniel Weber spreche ich über die Leidenschaft zum Schreiben und wie sich diese mit der Leidenschaft für Musik vergleichen lässt. Wir tauchen ein in die Ästhetik des Dunklen und Bösen, sprechen über Inspiration, Kreativität und den eigenen Schaffensdrang. Natürlich bleiben auch in diesem Talk diverse Abschweifungen nicht aus – von musikalischer Frühentwicklung bis hin zu spontanen Gedankensprüngen ist alles dabei.
HAPPY HALLOWEEN, MEINE LIEBEN!
Es gibt Geschichten, die sind erzählt, und gut ist. Man klappt das Buch zu, verlässt das Kino, schaltet den Fernseher aus und denkt: Feierabend. So war’s. Das war’s.
Bei Halloween, erstmalig vor legendärer Urzeit geguckt, hätte ich von der Grundstory her gewettet, dass die Killer-Karriere von Michael Myers prinzipiell ein einziger, zweifellos richtig bös‘ sauberer Mega-Abwasch sein müsste: Ein gefährlicher Psychopath, der schon als Kind unbekümmert stumpfsinnig Leute abgeschlachtet hat, flieht aus der Anstalt aus und kehrt in seine Heimatstadt zurück, um erstaunlich sinnlos Leute abzuschlachten. Punkt. Am Ende wird er geschnappt und natürlich getötet, damit so was derb Fieses nicht noch mal passiert. Richtig? Nein, völlig falsch.

Die Geschichte wird erneut erzählt, dann noch einmal und noch einmal, und anstatt verstohlen gähnend zu erwähnen, dass man den komischen Kerl mit der wächsernen Gesichtsmaske und dieser unorthodoxen Art, harmlose Mitmenschen zuerst gewaltig zu erschrecken und dann niederzumetzeln, ja nun schon reichlichst kenne, wird jeder frische Aufguss gierig in die alte Kanne gekippt und mit schauderhaftem Wonnegenuß komplett vertilgt.
Wenn die meisten Menschen an Feen denken, stellen sie sich vielleicht die glitzernde Tinkerbell aus Peter Pan oder die anderen herzerwärmenden und niedlichen Feen und Feengottmütter vor, die in vielen Disney-Filmen und Zeichentrickfilmen für Kinder vorkommen. Doch diese Kreaturen haben einen viel dunkleren Ursprung – und glichen früher eher untoten, blutsaugenden Vampiren.
In „The Secret Commonwealth of Elves, Fauns and Fairies“ (1682) vertrat der Volkskundler Robert Kirk die Ansicht, Feen seien „die Toten“ oder „eine Zwischennatur zwischen Mensch und Engel“. Diese Assoziation ist in keltischen Überlieferungen besonders ausgeprägt. Lady Jane Wilde verbreitete 1887 folgenden irischen Glauben:
„Feen sind die gefallenen Engel, die von Gott, dem Herrn, wegen ihres sündigen Stolzes aus dem Himmel geworfen wurden … und der Teufel gibt ihnen Wissen und Macht und schickt sie auf die Erde, wo sie viel Böses tun.“
Lady Jane Wilde

Wenn ich heute von der Legende von Sleepy Hollow spreche, dann dreht es sich explizit um die Geschichte von Washington Irving, die ja bereits mehrere Male verfilmt und die direkt von der Sage beeinflusst wurde. Einen Artikel (und Podcast über den kopflosen Reiter gibt es bereits im Phantastikon). Die Unterschiede liegen auf der Hand. Hier wurde ein Stoff fiktionalisiert, der schon lange im Umlauf war.
Die Legende ist sowohl eine charmant-kuriose Geschichte über die Versuche eines unbeholfenen Lehrers, die Tochter eines reichen Gutsbesitzers zu umwerben, als auch eine Charakterisierung des gotischen Schreckens, wie er in Geschichten wie Das Schloss von Otranto, Der Käfer oder Dracula vorkommt.

Das PHANTASTIKON ist ein Kultur- und Literaturpodcast, der interessante Geschichten aufspürt. Wo immer sich also eine interessante Geschichte verbirgt, versuchen wir sie zu finden.
Phileas Fogg ist die Hauptfigur des 1873 erschienenen Romans „In 80 Tagen um die Welt“ von Jules Verne, ein reicher britischer Gentleman, der sich kaum in der Öffentlichkeit zeigt. Trotz seines Reichtums führt Fogg ein bescheidenes Leben mit Gewohnheiten, die er mit mathematischer Präzision ausführt. Über sein gesellschaftliches Leben lässt sich nur wenig sagen, außer dass er Mitglied des Reformclubs ist. Nachdem er seinen früheren Kammerdiener James Forster entlassen hat, weil er ihm Rasierwasser mit einer Temperatur von 29 °C (84 °F) statt 30 °C (86 °F) gebracht hat, stellt Fogg den Franzosen Jean Passepartout als Ersatz ein.
Musik: Unity – Kevin MacLeod
Phileas Fogg ist die Hauptfigur des 1873 erschienenen Romans „In 80 Tagen um die Welt“ von Jules Verne, ein reicher britischer Gentleman, der sich kaum in der Öffentlichkeit zeigt. Trotz seines Reichtums führt Fogg ein bescheidenes Leben mit Gewohnheiten, die er mit mathematischer Präzision ausführt. Über sein gesellschaftliches Leben lässt sich nur wenig sagen, außer dass er Mitglied des Reformclubs ist. Nachdem er seinen früheren Kammerdiener James Forster entlassen hat, weil er ihm Rasierwasser mit einer Temperatur von 29 °C (84 °F) statt 30 °C (86 °F) gebracht hat, stellt Fogg den Franzosen Jean Passepartout als Ersatz ein.


Die Pine Barrens sind eine Million Hektar dichter Wälder, die sich über sieben Bezirke von New Jersey erstrecken. Das Gebiet steht unter staatlichem Schutz, und es wird sehr darauf geachtet, dass die Region so natürlich und ungestört wie möglich bleibt. Fast die Hälfte davon ist öffentliches Eigentum und ist in verschiedene Parks unterteilt, in denen man wandern und campen kann. Es gibt jedoch etwas, vor dem der Besucher gewarnt werden sollten, bevor er sich entschließt, die Nacht unter dem Blätterdach der Kiefern zu verbringen…
Die Legende des furchterregenden Kryptoiden, der als Jersey Devil bekannt ist, geht etwa 300 Jahre zurück; der indianische Stamm der Delawaren gehörte zu den ersten, die diese Legende erzählten. An einem Ort, der heute als „Leeds Point“ bekannt ist, lebte eine Frau namens Deborah Leeds, auch bekannt als Mutter Leeds. Mutter Leeds war eine arme Frau, die zwölf Kinder hatte; man hielt sie auch für eine Hexe, und so war es keine allzu große Überraschung, als sie auf unerklärliche Weise mit ihrem dreizehnten Kind schwanger wurde. Sie behauptete, dass das Unglückskind der Teufel persönlich sein würde, und als sie 1735 das Kind zur Welt brachte, war es eine schreckliche Kreatur. Das Monster, das die Hebamme tötete, bevor es durch den Schornstein entkam, hatte einen gehörnten Ziegenkopf, einen känguruähnlichen Körper, einen gegabelten, schlangenartigen Schwanz, gespaltene Hufe und ledrige Flügel.