In einem Tal in der Nähe des Dorfes Bomarzo in Italien liegt ein geheimnisvoller Garten, der unter vielen Namen bekannt ist. Manche nennen ihn wegen seiner Nähe zum Dorf den Garten von Bomarzo. Sein Schöpfer nannte ihn Sacro Bosco oder Heiliger Hain. Aber die meisten kennen diesen wundersamen Ort als den Garten der Monster, aus Gründen, die jedem, der ihn betritt, klar sind.
Im üppigen Grün des Gartens verstecken sich Dutzende seltsamer Steinmonster und hoch aufragender Statuen, die alle aus dem Vulkangestein der Umgebung gehauen wurden.
Auch wenn meine Eltern vielleicht bestreiten würden, dass ihre kleine Tochter Filme wie Der Exorzist, Omen und viele der Stephen-King-Verfilmungen (Cujo, Carrie, Christine) gesehen hat, haben sich Bilder und Szenen aus diesen Filmen unauslöschlich in mein Gedächtnis eingebrannt wie die schlimmsten Alpträume. Und ich bekam genug davon nachdem ich diese und andere Horrorfilme gesehen hatte: den Alptraum vom tollwütigen Hund, den Alptraum vom Dämonenkind, den Alptraum von angreifenden Vögeln, den Alptraum vom Mädchen, dem Blut über das Gesicht läuft. Man sollte meinen, dass mich solche Erlebnisse schon früh vom Horror abgehalten hätten, denn wer hat schon gerne so viel Angst, dass sie einen wie Freddy Krueger durch die Träume verfolgt?
Wenn dir als Kind etwas Angst macht – ein böser Traum oder ein Monster unter dem Bett – was tust du dann? Du rufst nach dem ultimativen Schutz: deiner Mutter. Aber was passiert, wenn Mütter selbst Monster sind und was macht sie zu diesen Monstern? Mütter – überhaupt Frauen in der Horrorliteratur – kommen nicht gut weg. Sie leiden unter dem Problem „Verdammt, wenn du es tust / Verdammt, wenn du es nicht tust“ und werden zur Quelle des Schreckens, weil sie zu mütterlich oder nicht mütterlich genug sind.
Selig die Unwissenden. Oder kompromisslos unselig. Das käme wohl auf die Perspektive an. Manchmal komm ich mir so verflucht scheinheilig vor. Ich schreibe, spüre, sehe Horror. Ich denke ihn. Und liebe ihn, weil ich ihn schmecken und fressen und ohne Magenschmerzen wieder ausspucken kann. Er fügt mir, dir, euch keinen Schaden zu, er unterhält. Hält Luft an. Lockt. Lauert. Lacht. Schreit. Schweigt. Inspiriert. Vielleicht auch das, es bleibt im Kopf und auf dem Papier. Soweit ist das gut. Es ist richtig. Was ich nicht und niemals mache: Horror zu atmen und zu leben. Er ist furchtbar. Ich wäre furchtbar. Viel zu human. Viel zu böse.
„Die Menschen müssen begreifen, dass sie das gefährlichste Ungeziefer sind, das je die Erde bevölkert hat.“ (Friedrich Hundertwasser)
Laissez les bons temps rouler! Wo seid ihr? Fröhlichen Karneval für euch alle! New Orleans hat den Ruf einer Partystadt. Die Geschäfte, Schulen und einige Unternehmen schließen für den Mardi Gras, wenn Tausende von Touristen in die Stadt kommen, um mit Perlen zu werfen, zu trinken, an den Paraden teilzunehmen und sich einfach auszutoben, bevor sie am Aschermittwoch Buße tun. Der Alkohol fließt in Strömen, es wird viel gelacht, die Hemmungen fallen und die Musik dröhnt.
Die Geschichte der Woolpit-Kinder ist vielen Menschen bekannt. Unzählige Artikel wurden geschrieben und viele Theorien wurden von verschiedenen Leuten aufgestellt, um zu erklären, was passiert ist. Es gibt so viele Ideen und Interpretationen, dass ich nur kurz auf einige eingehen werde, aber in der Bibliographie am Ende des Artikels habe ich eine Reihe von Quellen aufgelistet, die das Thema viel ausführlicher behandeln.
Die Chronisten
Es gibt zwei beinahe zeitgenössische Quellen, die über die Ereignisse in Woolpit und das Erscheinen der grünen Kinder berichten, der eine ist Ralph of Coggeshall, der andere William of Newburgh.
In allen Kulturen der Welt gibt es Mythen und Legenden. Mythen darüber, wie die Welt erschaffen wurde, wie die Jahreszeiten entstanden sind, warum der Mond und die Sterne am Himmel hängen. Es gibt auch Legenden, die eine Warnung enthalten, wie die urbanen Legenden über den Mann mit der Hakenhand, der Verliebte angreift, die an einem abgelegenen Ort vorehelichen Sex haben, oder Legenden über Geister in den Wäldern, die Kinder entführen und bestrafen, wenn sie nicht gehorchen. Diese Legenden sind jedoch selten bewiesen. Aber manchmal zeugen Legenden dennoch davon, dass sie einst auf Tatsachen beruhten.
Barbados mag als beliebtes Touristenziel bekannt sein, aber die lokale Kultur und Geschichte besteht nicht nur aus weißen Sandstränden und fruchtigen Mixgetränken. Im Zentrum der Insel steht die Christ Parish Church, um deren Friedhof sich – wie um viele andere Friedhöfe auch – einige Geistergeschichten ranken. Eine dieser Geschichten handelt von einer tragischen Familiengeschichte und dem Vermächtnis postmortaler Unruhen.
Im Jahr 1808 kaufte die Familie Chase eine Gruft für die Beisetzung ihres Kindes, eines Säuglings namens Mary-Anne Maria (manche behaupten, ihr Name sei Ann Marie oder Mary Ann Marie gewesen). Die Gruft wurde 1724 erbaut und enthielt bereits den Leichnam einer Frau namens Thomasina Goddard, die 1807 beigesetzt wurde. Colonel Thomas Chase, der Patriarch der Familie, beschloss, die Verstorbene nicht zu stören, indem er ihren Sarg aus der neuen Familiengruft holte.
Schöne Frauen verwelken, der ganze große Rest wird einfach nur alt. Und die Femme Fatale bleibt ein Bild. Ein Blick. Eine Ewigkeit. Unsterblich, weil sie nicht nur diesen einen speziellen Namen hat. Sie heißt Isabelle. Ava. Rita. Greta. Sharon. Pola. Lauren. Gloria. Manchmal auch Lolita. „Wir sind viele“, raunt sie. Faucht, weil sie einzigartig sein will, zieht an der Zigarette, fährt sich durchs Haar, schmeckt den Whisky, träumt sich in die Nacht und malt ihre Lippen an. Und kokettiert mit ihrem Böse-Mädchen-Image, wenn sie sagt:
Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler machen. Aber ein bisschen früher, damit ich mehr davon habe. (Marlene Dietrich)
Marlene Dietrich
Die Femme Fatale definiert eine gewisse Unanständigkeit, auch Skrupellosigkeit als notwendiges Muss, wenn man nicht nur überleben, sondern grundsätzlich besser leben will. Sie verfolgt eigennützig ihre Ziele, schreckt nicht vor Täuschung und Betrug zurück. Sie ist Eva. Delila. Pandora. Helena. Circe. Aggrippina. Die Loreley. Sie stilisiert sich selbst zu einer Göttin. Oder lässt sich stilisieren.
Alma Mahler-Werfel (1879, Wien, – 1964, New York), verheiratet in Reihenfolge mit dem Komponisten Gustav Mahler, dem Architekten Walter Gropius und dem Dichter Franz Werfel, Geliebte des Malers Oskar Kokoschka und weiterer berühmter Männer, die sich um sie in der Wiener und New Yorker Künstlerszene versammelten, nannte sich selbst die „schöpferische Muse“ jener begnadeten Geister. Unzweifelhaft bewegte sie sich als vielleicht für jene Zeit typische Femme Fatale auf blankem Parkett so stilsicher wie im abgedunkelten Hinterzimmer, von sich selbst überzeugt und besessen, auf den einen bestimmten Nenner gebracht von ihrer Freundin Marietta Torberg:
Sie hat nichts Gutes im Sinn. Stiftet Unruhe, ist eine hinterlistige Diebin und macht richtig Ärger. Gundel Gaukeley ist eine Hexe. Aber nicht irgendeine finstersten Kalibers, die nur gründlich böse zu sein hat, um für Unbehagen zu sorgen. Sie gar ernsthaft fürchten zu müssen. Oder sie schlichtweg nicht leiden zu können. Denn so wirklich konsequent unsympathisch und gefährlich kann selbst die böseste Hexe nicht sein, wenn sie dem Disney-Kosmos entstammt. Zumal, wenn sie eine derart aparte Erscheinung ist: Glattes glänzendes schwarzes Haar, Kleid auf Figur, chice Pumps, ellenlange Wimpern, die Augen mit grünem Lidschatten geschminkt.
Morticia Addams im Visier
Morticia; (c) kristenhurkes
Gundel Gaukeley ist schon ein Hingucker. Sollte sie auch sein. Der legendäre Carl Barks (1901 – 2000) hat sie 1961 kreiert und dabei einen bestimmten Typus Vamp aus Hollywoods Horror-Parade im Kopf gehabt: Die gruselig anziehende Matriarchin Morticia aus der Addams Family, schwarze Zauber-Lady par excellence, geheimnisvoll und unantastbar von der Norm in ihren höchst seltsamen Gepflogenheiten.
Ganz so mysteriös und magisch entrückt wie Morticia ist Gundel zwar nicht, aber primär ging es Barks schließlich auch darum, kein typisch hässliches Hexenweib zu erschaffen, dessen Bosheit man schon an seinen Schrumpeln, Warzen und Lumpen erkennt. Gundel sollte auch keineswegs so (relativ) harmlos und doch recht wundersam nett wie Hicksie (eng.: Witch Hazel) sein, die seit 1952 auf ihrem lebenden Besen Urian mit typisch hohem Hexenhut auf der grauen Zottelmähne durch die Comics fliegt.
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