Wie Ziegen den Kaffee erfanden

In einer Welt, die vom Alltagstrott gefangen gehalten wird, gibt es ein Getränk, das seit Jahrhunderten unsere Sinne erweckt und die Flamme unserer Leidenschaften entfacht. Dieses geheimnisvolle Elixier, kein geringeres als der Kaffee, hat Revolutionen befeuert, Künstler inspiriert und Menschen in stiller Einkehr zusammengeführt. Aus einer schlichten äthiopischen Beere entsprungen, hat es sich zu einem globalen Phänomen entfaltet, gehüllt in Rätsel und erfüllt von tiefgründiger Vielschichtigkeit.

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Der letzte Sündenesser

Wenn Teile der Kulturgeschichte über die Zeit hinweg von Generation zu Generation geflüstert werden, verändern sich die Einzelheiten der Erzählung jedes Mal ein wenig – die Bedeutung verschiebt sich, wird manchmal verschleiert oder geht ganz verloren – bis die Geschichte ein köstliches Gewirr aus Tatsache, Erfindung und Magie ist.

Die Folklore der Sündenesser ist die geflüsterte Variation eines Spiels, das wir als „Stille Post“ kennen, und irgendwie trifft das auf alles zu, was früher einmal geschehen sein soll. Wir kennen es nur aus Erzählungen und unserer Imagination, die uns dabei hilft, die Dinge in unterschiedlichen Variationen ständig neu zu gestalten. So auch hier.

Schottisches Begräbnis
Schottisches Begräbnis im 19. Jahrhundert: The Print Collector/Print Collector/Getty Images
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Das Jahr der Spukhäuser

Jedes Haus wird heimgesucht. Die Frage ist, wovon?

Sobald man ein Haus betritt, weiß man es. Manche fühlen sich gut an, andere nicht. Und wie ein guter Wein sind ältere Häuser komplexer.

Im Sommer 20xx wurde ich nach Irland geschickt, um als Mitglied der Stonecoast MFA an einem Creative Writing-Programm teilzunehmen. Ich war dankbar für die Chance, herumzureisen und ungeduldig, diese Erfahrung zu machen, muss allerdings gestehen, dass Irland vor meiner Ankunft nicht auf meiner Liste stand. War Wales nicht malerischer? Und von London aus nicht besser zu erreichen?

Das Jahr der Spukhäuser
Das Jahr der Spukhäuser
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Die dunklen Künste: Laurie Lipton

Last Night
Last Night I Dreamt I Murdered Mommy

Ich bin schon seit einer Weile ein Fan von Laurie Liptons Kunstwerken. Angefangen hat alles mit ihrem Werk „Last Night I Dreamt I Murdered Mommy“, das mich sofort beeindruckt hat (ich denke, ihr könnt euch denken, warum) und mich seitdem nicht mehr loslässt. Es gab Zeiten, da hatte ich ihren Namen vergessen, aber als ich nach ihrer Kunst suchte, tat ich es mit dem Titel dieses Werkes.

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Das Phantom von Versailles

In der langen Geschichte der menschlichen Wahrnehmung gibt es Ereignisse, die sich einer einfachen Erklärung entziehen. Sie existieren in einer Grauzone zwischen dem, was wir für Realität halten und Illusion, zwischen Wissenschaft und Mystik. Eine solche Begebenheit ereignete sich an einem drückenden Augustnachmittag des Jahres 1901, als zwei englische Akademikerinnen, Eleanor Jourdain und Charlotte Moberly, auf den gepflegten Wegen des Schlosses von Versailles wandelten – und sich, wie sie glaubten, unversehens in eine andere Zeit versetzt sahen. Ihr Bericht, später in dem Buch An Adventure publiziert, wurde zu einer der bemerkenswertesten und kontroversesten Erlebnisse der paranormalen Literatur.

Die Begegnung mit dem Vergangenen

Eleanor Jourdain und Charlotte Moberly
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Die Vampirin vom Amazonas

Habt ihr schon einmal von Marie Camille Monfort gehört?

Vor kurzem, im Juni 2023, tauchten in den sozialen Netzwerken Bilder einer angeblichen lyrischen Sängerin auf, die Ende des 19. Jahrhunderts lebte, aus Frankreich eingewandert war und sich in der Stadt Belém do Pará in Brasilien niedergelassen hatte.

Die Geschichte für diejenigen, die sie nicht gelesen haben, lautet wie folgt:

CAMILLE MONFORT, DIE VAMPIRIN DES AMAZONAS

Camille
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Robert Johnson – Pakt mit dem Teufel

Robert Johnson

Dies ist die Legende von Robert Johnson, einem armen Bluesgitarristen, der um Mitternacht an eine Kreuzung ging und einen Pakt mit dem Teufel schloss, um der beste Bluesmusiker aller Zeiten zu werden.

Tief im Mississippi-Delta, inmitten von Voodoo und okkulten Praktiken, auf einem einsamen Feldweg, fand Robert Johnson nach Einbruch der Dunkelheit zu seinem Talent und veränderte die Musikgeschichte für immer. Der Begriff Crossroads beschreibt wörtlich den Ort, an dem sich die Wege zweier verschiedener Straßen kreuzen. Kreuzungen wurden schon immer mit kulturellem Aberglauben und magischen Einflüssen in Verbindung gebracht. Feen, Hexen, Trolle, Geister und Dämonen sollen sich an weniger befahrenen Kreuzungen manifestieren, um dort ihren dunklen Geschäften nachzugehen. Geisterkreuzungen werden seit langem für das seltsame Verschwinden von Reisenden verantwortlich gemacht. Gespenstische Reiter, dunkle Gestalten und bedrohliche Wesen wurden an einsamen Kreuzungen kurz nach Sonnenuntergang gesehen.

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Der Ruf der Leere

Der „Ruf der Leere“ ist ein komplexes und paradoxes Phänomen, bei dem der menschliche Geist für einen flüchtigen Moment gegen sich selbst zu arbeiten scheint, bevor das rationale Denken die Kontrolle übernimmt. Obwohl es auf den ersten Blick beunruhigend erscheinen mag, ist diese Erfahrung viel verbreiteter, als viele glauben. Zahlreiche Wissenschaftler und Philosophen haben sich mit der Frage beschäftigt, warum dieses Phänomen auftritt – doch eine eindeutige Erklärung gibt es bis heute nicht.

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Die Blutlust der Elizabeth Bathory

Im Abendlicht bog sich das nur schemenhaft zu erkennende Gebäude in die Länge. Das im Nebel liegende Anwesen selbst verlor sich im Nichts der Karpaten. Der Horizont wurde beherrscht von einer drohenden, schwerfälligen Masse unbestimmter Formen, die kaum mehr von einer vergeblichen Sonne durchdrungen werden konnte. Jahrmillionen alte Berge bissen in das weiche, fahle Himmelsfleisch und bildeten einen Klumpen konzentrierter Bösartigkeit.

Durch das darunter liegende Schloss zog die Karawane der Träume, angeführt von allerlei absonderlichen Gestalten, Gauklern und Scharlatanen in dunklen Kleidern.

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Das Irrlicht

Die britischen Inseln pulsieren geradezu vor geheimnisvollen Geschichten. Von den schroffen Klippen Englands bis zu den Nebeln der schottischen Highlands, von den sanften Hügeln von Wales bis zu den grünen Tälern Nordirlands – überall wispern Legenden, flüstern Geister, tanzen Schatten in der Dämmerung.

Unter all den Mysterien, die in den alten Chroniken verweilen, gibt es eines, das wie ein flackernder Funke durch die Zeiten springt: das Irrlicht. Sein Name variiert von Land zu Land, doch sein Wesen bleibt dasselbe – ein Licht in der Dunkelheit, ein Versprechen oder eine Warnung, ein Spiel der Natur oder ein Ruf aus dem Jenseits. Besonders im Vereinigten Königreich kennt man es als Will-o‘-the-Wisp, als das unstete Flackern, das Wanderer lockt und sie ins Ungewisse führt.Trotz regionaler Unterschiede gibt es einige wiederkehrende Merkmale, die in vielen dieser Erzählungen zu finden sind.

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