Mad Max (Der Rächer im Outback)

Ein neues Genre

Die Idee, dass Überlebende in einer kargen Ödnis um Ressourcen kämpfen und ihre Fahrzeuge als Kriegsmaschinen einsetzen, wurde bis heute so oft kopiert, dass viele das Konzept für selbstverständlich halten. Genau genommen begann es aber erst mit “Mad Max 2 – Der Vollstrecker”. Es gab bereits früher Filme, die sich damit auseinandersetzten, wie z. B. „Der Junge und sein Hund“, aber die Elemente, die dazu führten, dass Mad Max so einflussreich wurde, kamen hier zum ersten Mal zur Geltung. Und es war dieser Film, der unzählige Nachahmer hervorbrachte. Da ging es diesem gerade entstehenden Genre nicht anders wie vorher dem Slasherfilm. Zahllose Low-Budgets-Filmer zeigten zerbeulte Autos und Dirtbikes, steckten ihre Schauspieler in Rüstungen und Lumpen, und hofften, von dem Trend zu profitieren. Die meisten dieser Filme sind lächerlich, manche zumindest halbwegs gut, aber sie alle verdanken Mad Max allein ihre Existenz.

Auch wenn man es nicht gleich auf dem Schirm hat: Es gibt Mad Max-Fans, die etwa das gleiche Nerdtum pflegen wie die Fans von Star Wars, Star Trek, Doctor Who und Harry Potter.

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Herr Rossi sucht das Glück

Signor Rossi – oder wie er auch genannt wurde, Herr Rossi, M. Rossi, Mr. Rossi und Señor Rossi – wurde von dem berühmten italienischen Animationsfilmer Bruno Bozzetto im Alter von 22 Jahren geschaffen. Die Figur debütierte 1960 in dem Film Un Oscar per il Signor Rossi. Signor Rossi ist ein „Jedermann“ aus der Mittelschicht (Rossi ist der häufigste Nachname in Italien), der einfach nur das einfache Leben leben möchte (Urlaub machen, ein Auto kaufen, auf Safari gehen, einen Oscar gewinnen usw.), aber irgendwie sieht er seine Träume immer um sich herum zappeln. Seine komischen Missgeschicke, die er oft mit seinem Hund und Kumpel Gastone unternimmt, spiegeln die sozialen Veränderungen in der italienischen Nachkriegsgesellschaft wider, wie etwa die Überlastung und den Umgang mit allerlei sinnloser Bürokratie. Der verrückte, extrem farbenfrohe Animationsstil erinnerte an etwas, das Peter Max produziert haben könnte. In den 1960er Jahren wurden vier Signor-Rossi-Kurzfilme gedreht und drei weitere in den 1970er Jahren, bevor die Titelmusik 1975 durch Franco Godis unfassbar eingängigen Song „Viva Felicità“ („Es lebe das Glück“) ersetzt wurde.

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Arsène Lupin (Der Gentleman-Dieb)

Arsène Lupin kontra Herlock Sholmes
Diogenes

In der ersten Dekade des zwanzigsten Jahrhunderts veröffentlichte der französische Schriftsteller Maurice Leblanc „Arsène Lupin kontra Herlock Sholmes“, einen Kriminalroman, in dem sein beliebter Gentleman, Arsène Lupin, vorgestellt wurde. Was „Arsène Lupine“ von Leblancs anderen Lupin-Romanen unterscheidet, ist der Untertitel: „Eine Aufzeichnung über ein Duell der Intelligenz zwischen Arsène Lupin und dem englischen Detektiv .“ Der verquaste Titel von Lupines Gegner ist kein Tippfehler, sondern eine Vorsichtsmaßnahme gegen eine eventuelle Urheberrechtsverletzung. Wir sehen, dass es dieses Thema bereits 1910 zu beachten galt.

Betrachten wir die Arbeit des Meisterdiebes. Wenn ihr mit Lupin nicht vertraut seid, stellt euch einfach Cary Grant in „Über den Dächern von Nizza“ oder George Clooney in den „Ocean“-Filmen vor. Er ist kein einfacher Einbrecher. Begeistert von einem Moment poetischer Inspiration über eine einzigartige Gelegenheit, beginnt der Meisterdieb damit, mit Hingabe und Vertrauen in seine Fähigkeit, die Erwartungen, Wahrnehmungen und die Realität derer zu manipulieren, die er zu täuschen versucht, nämlich seine Leser. Während sein ursprüngliches Konzept vielleicht ein anderes war, weiß er, dass seine Fähigkeit darin liegt, verschiedene Masken und Identitäten anzuwenden. Das schließlich führt ihn zum Erfolg. Und das ist auch sein Plan. Außerdem ist das die eigentliche Handlung. Und manchmal ist das auch genug.

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Nestor Burma (Jazz im Detektivgewand)

Nestor Burma ist ein Detektiv, der in einer Reihe von Romanen, Kurzgeschichten, Comics und Filmen des französischen Schriftstellers Léo Malet auftritt. Burma ist ein ehemaliger Kriminalpolizist, der in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg als Privatdetektiv in Paris arbeitet.

Tardi Burma
Nestor Burma

Hartgesotten in Paris

Bei der Schaffung der Figur wurde Malet stark von Raymond Chandler, Dashiell Hammett und anderen Hardboiled-Autoren beeinflusst, und Nestor Burmas erster Auftritt läutete 1943 eine ganz neue Ära der französischen Kriminalromane ein. Dabei ist er jedoch mehr als nur ein Abklatsch eines Amerikaners mit Baskenmütze.

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Alfred E. Neumann (Das geheimnisvolle Mondgesicht)

Alfred E. Neumann ist eine der geheimnisvollsten Figuren der gesamten Popkultur. Über seine genau Herkunft ist wenig bekannt, allerdings tauchte er im Laufe der Geschichte schon lange an den ungewöhnlichsten Orten auf, bevor er zum Maskottchen der Satirezeitschrift MAD wurde.

Alfred E. Neumann
Die berühmte Postkarte, die Norman Mingo als Vorlage zu seiner Version von Alfred E. Neumanns hernahm.
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King Kong (Das erste wahre Filmmonster)

King Kong ist eine der berühmtesten Figuren der Kinogeschichte. Seit seinem ersten Erscheinen 1933 wird er wieder und wieder rezipiert, neu aufgelegt, anders erzählt – und hat, wie es einer echten Berühmtheit geziemt – sämtliche Medien in Beschlag genommen. Selbst mehrere Fahrgeschäfte in Freizeitparks brüsten sich mit dem gigantischen Gorilla.

In den frühen 1930er Jahren versuchten viele Produzenten, an den Erfolg der Verfilmung von Sir Arthur Conan Doyles Science Ficton-Roman „Die vergessene Welt“ anzuknüpfen, einem epischen Abenteuerfilm über eine Expedition zu einer Hochebene voller prähistorischer Tiere, die von Willis O’Brien zum Leben erweckt wurden, der später eine bedeutende Rolle spielen sollte. Merian C. Cooper und Edgar Wallace haben sich die Geschichte über eine Insel ausgedacht, die von Dinosauriern und natürlich einem riesigen Gorilla bevölkert ist. Die Geschichte handelt von Carl Denham, einem Filmemacher, der sich auf die abgelegene Insel „Skull Island“ begibt, um Kong zu fangen, eine riesige Kreatur, die von den Einheimischen mit einer gewaltigen Barriere in Schach gehalten wird, die das Tier in seinem ursprünglichen Dschungel gefangen hält. Ann Darrow und John Driscoll werden in das Abenteuer hineingezogen: Ann wird von Kong gefangen genommen und ins Innere seiner Insel verschleppt, und John leitet die Rettungsmission, um sie zurückzubringen. Unterwegs werden die Entdecker von verschiedenen Dinosauriern angegriffen. Schließlich fangen sie den Gorilla ein und bringen ihn mit in die Zivilisation, wo Kong sein Ende auf dem Empire State Building findet. Der Film ging als eines der großen Filmabenteuer in die Geschichte ein, die in dieser Zeit produziert wurden, und gilt heute als Klassiker.

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Phileas Fogg (In 80 Tagen um die Welt)

Phileas Fogg ist die Hauptfigur des 1873 erschienenen Romans „In 80 Tagen um die Welt“ von Jules Verne, ein reicher britischer Gentleman, der sich kaum in der Öffentlichkeit zeigt. Trotz seines Reichtums führt Fogg ein bescheidenes Leben mit Gewohnheiten, die er mit mathematischer Präzision ausführt. Über sein gesellschaftliches Leben lässt sich nur wenig sagen, außer dass er Mitglied des Reformclubs ist. Nachdem er seinen früheren Kammerdiener James Forster entlassen hat, weil er ihm Rasierwasser mit einer Temperatur von 29 °C (84 °F) statt 30 °C (86 °F) gebracht hat, stellt Fogg den Franzosen Jean Passepartout als Ersatz ein.

Phileas Fogg
Frontispiece: Phileas Fogg. „Around the World in Eighty Days“ by Jules Verne (Osgood, 1873). 1st US ed.
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The Shadow Knows

„Who knows what evil lurks in the hearts of men? The Shadow knows!“ (Wer weiß, welches Böse in den Herzen der Menschen lauert? Der Schatten weiß es!). Dieser Satz, gesprochen von dem Schauspieler Frank Readick, wurden begleitet von einem musikalischen Thema, dem 1872 komponierten Le Rouet d’Omphale von Camille Saint-Saëns.

In unseren Breitengraden spielte The Shadow keine große Rolle, aber in Amerika ist er einer der bekanntesten Pulp-Helden überhaupt.

Meister der Täuschung

Shadow
The Living Shadow„; Cover von The Shadow #1 (April 7, 1931). Gezeichnet von Modest Stein.

The Shadow ist der Batman der Groschenromane, sowie Doc Savage dort der Superman ist. Die Analogie zu Batman ist allein schon deshalb berechtigt, weil viele Shadow-Romane dann später als Vorlage für Batman-Geschichten verwendet wurden. Ganz zu Beginn, im Jahr 1931 war die Figur zunächst nur ein mysteriöser Erzähler, der die Geschichten aus dem Street & Smith’s Detective Story Magazine zum Besten gab, um die Verkaufszahlen des Magazins zu steigern.

Als die Redakteure erfuhren, dass die Leser häufig an den Kiosken nach einem „Shadow-Magazin“ fragten, wussten sie, dass sie schnell handeln mussten. Herausgeber Henry Ralston beauftragte schließlich Walter Gibson mit der Schaffung der Figur.

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Donald Duck (Jeder ist eine Ente)

Der Cricket-Spieler

Walt Disney entlehnte den Namen Donald Ducks von der australischen Cricket-Legende Donald Bradman. Zumindest ließ er sich wahrscheinlich davon inspirieren, als er in einer Zeitung davon las, dass Bradman, der im Jahre 1932 mit seinem Team durch Nordamerika tourte, ohne einen einzigen Punkt bei einem Spiel gegen die New York West Indians als Schlagmann ausschied.

Donald Duck
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Das Phantom (Der wandelnde Geist)

Am 17. Februar 1936 erschien das erste Comicbuch über Das Phantom, in dem zu lesen war, dass der Vorfahre des Helden dieses Kostüm zum ersten Mal im 16. Jahrhundert überstreifte.

Mandrake the Magician
Lee Falks „Mandrake“

Die Figur ist eine Erfindung des Autors Lee Falk, der 1911 in St. Louis/Missourie als Leon Harrison Gross geboren wurde. Während seines Literaturstudiums an der University of Illinois hatte er plötzlich die Idee für ein Comic, in dem der Held das Verbrechen durch Hypnose bekämpft. Dieser hypnotische Held – Mandrake, der Zauberer – wurde als Mandra, der Zauberer recht schlecht ins Deutsche übersetzt. Er debütierte am 11. Juni 1934 und der Autor nannte sich fortan nur noch Lee Falk. Mandrake wurde so erfolgreich, dass der Verlag King Features ihn um eine weitere Figur bat.

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