
Geschichten über Bibliotheken oder geheimnisvolle Bücher besitzen immer ihren ganz eigenen Charme, so dass man bei genauerer Betrachtung sogar von einer eigenen Gattung sprechen müsste. Und dennoch sind sie so vielseitig und unterschiedlich, dass sie manchmal eben nichts weiter miteinander zu tun haben, als dass es darin um Bücher geht. Die unsichtbare Bibliothek reiht sich da ein. In gewisser Weise steht der Roman der Urban Fantasy und der Portal Fantasy nahe, bedenkt man die unzähligen Parallelwelten, die es hier gibt. Und im Zentrum steht besagte Bibliothek, ein mysteriöses und undurchschaubares Gebilde, so gewaltig, dass man seine Auswüchse gar nicht ermessen kann. Da läuft man schon mal zweieinhalb Stunden von einer Abteilung zur nächsten. Aber das ist noch längst nichts Besonderes. Dass die Bibliothek Zugänge zu allen denkbaren Paralleluniversen unterhält, hingegen schon.
Und die Bibliothekare sind auf besondere Weise an diese Bibliothek gebunden. Sie verfügen über außergewöhnliche Kräfte, weil sie ein Siegel in Form einer Tätowierung auf ihrem Rücken tragen. Das verleiht ihnen Zugriff auf ein magisches System, das Die Sprache genannt wird. Dabei handelt es sich nicht etwa um herkömmliche Zaubersprüche, sondern um die Macht des Wortes selbst, das Dingen befiehlt, wie sie sich verhalten sollen. Und tatsächlich steht Die Sprache im völligen Gegensatz zur – ebenfalls vorhandenen – Zauberei.