Es kam bereits vor, dass Columbo zur besten Fernsehserie aller Zeiten gekürt wurde, und auch Steven Moffat, preisgekrönter Autor und Produzent der BBC-Serie „Sherlock“ hat bereits geäußert, dass es seine Lieblingskrimiserie sei. In einem Beitrag für das Magazin Crime Scene schrieb er, dass Peter Falk in der Rolle „göttliche Brillanz“ an den Tag legt.
Columbo hat eine große Anhängerschaft, aber es besteht dennoch die Gefahr, dass die Erinnerung an ihn verblasst. Für viele ist die Serie nur noch das Pausenfutter ihrer Großeltern. Die Serie lief im Hintergrund, und ihr permanent gleiches Format war so inspirierend wie eine alte Tapete. Tatsächlich lief Columbo 35 Jahre lang und umfasst 69 Episoden.
Dabei folgen wir einem Mann aus der Arbeiterklasse, der die Verbrechen der Reichen und Berühmten aufdeckt. Das Konzept bestand darin, einen schmuddeligen Schnüffler aus den Straßen von L.A. mit Kraracho in einen Salon zu befördern, der ganz im Stil von Agatha Christie gehalten ist. Sein zerknitterter Mantel und seine billige Zigarre stehen in bewusstem Kontrast zu dem feinen Porzellan und den Kristalllüstern der Villen, die er inspiziert.
Leutnant Columbo ist ein einfacher Beamter, der in einem italienischen Viertel in New York geboren und aufgewachsen ist, das nach eigenen Angaben ganz in der Nähe von China Town lag. Seine Eltern waren beide Italiener. Er hat es mit Politikern, Geschäftsinhabern, gefeierten Kunstkritikern und zahllosen Anwälten, Fernsehpersönlichkeiten, Romanautoren und anderen Bewohnern der Hollywood-Hügel zu tun.
Ziemlich viele Leute gehen davon aus, dass unser Held zu ungebildet ist, um ihnen gefährlich zu werden. Millionäre tun so, als ob ihr Status sie vor den Folgen seiner ungeschickten Ermittlungen schützen würde. Wohlhabende Prominente bevormunden ihn und fühlen sich überlegen, während sie Cognac schlürfen. Sie denken, er sei unter ihrer Würde angesiedelt.
Und er lässt sie in diesem Glauben. Bis seine Hartnäckigkeit und Genialität sie zu Fall bringen.
Oberflächlich betrachtet ist Columbo berühmt für seine Macken. Das verbeulte Auto, ein unzuverlässiger Peugeot 403 Cabrio, Baujahr 1960, sein apathischer Hund, der unter dem Namen „Dog“ bekannt ist obwohl Columbo sagt, dass er offiziell sogar überhaupt keinen Namen hat. Dog trat in vielen klassischen Episoden auf. Dann natürlich der ikonische Regenmantel, den Peter Falk 1967 in New York für 15 Dollar selbst kaufte.
Aber der Grund, warum sich die Zuschauer für die Figur erwärmen konnten, ist seine Neugier. Trotz all der Verbrechen, die er gesehen hat, hat er einen Blick für die Welt.
Sicher, Neugier ist eine wichtige Eigenschaft für jeden Polizisten. Aber Columbo ist am glücklichsten, wenn er etwas über eine neue Disziplin, einen Sport oder ein Hobby lernt. Er gibt zu, dass er nichts über Boote, Gemälde oder guten Wein weiß, und scheint dankbar zu sein, dass der Fall ihn aus seiner Komfortzone herausführt. Er muss nichts beweisen, er ist einfach offen für neue Erfahrungen, und zwar auf eine Art und Weise, die sowohl die Figuren in der Geschichte als auch den Zuschauer zu Hause in ihren Bann zieht.
In jeder Folge war mindestens ein besonderer Gast zu sehen, und wir sprechen hier von Hollywoods Berühmtheiten. Dick Van Dyke, Janet Leigh, Roddy McDowall, Johnny Cash, Honor Blackman, Faye Dunaway, Martin Sheen, Donald Pleasence und viele mehr. Die ehemaligen Star-Trek-Darsteller Leonard Nimoy und William Shatner sind in drei Geschichten zu sehen. Peter Falks Leutnant muss jede Woche gegen einen Bösewicht antreten, der von einem echten Schwergewicht gespielt wird. In der Regel sind die Gäste berühmter als Falk selbst. Und das ist ein wesentlicher Teil des Konzepts.
Columbo war ein Pionier der umgekehrten Rätseltechnik, bei der zuerst das Verbrechen gezeigt und dann von Columbo gelöst wird. Hier ist also keinerlei „Whodunit“-Element vorhanden, wir wissen immer gleich, wer der Mörder ist. Aber der Kniff liegt darin, wie Columbo dahinter kommt.
Der Handlungsbogen gehört dem Bösewicht. Falk taucht meist erst im zweiten Akt auf. Die Episode folgt dem Täter und seinen Versuchen, das Gesetz zu hintergehen. Das einzigartige Format des umgekehrten Krimis erlaubt es einem Prominenten, seine schauspielerischen Muskeln spielen zu lassen. Sehr oft sind die Mörder sympathische Protagonisten – wir schwitzen mit ihnen, während unser LAPD-Detektiv ein Loch in ihr Alibi reißt.
Entwickelt wurde die Serie von William Link und Richard Levinson entwickelt. Levinson starb 1987, Link 2020. Die Serie wurde mit 13 Emmys, zwei Edgar Allen Poe Awards und zwei Golden Globes ausgezeichnet. In der ersten Staffel führte ein junger Steven Spielberg Regie bei „Tödliche Trennung“. Das war vier Jahre, bevor er mit „Der weiße Hai“ berühmt wurde. Er machte den Anfang mit langen Einstellungen, die man eher aus dem Kino als aus dem Fernsehen kannte.
Der Vorname des Leutnants wurde nie enthüllt – obwohl Nahaufnahmen seines Ausweises in Staffel 1 darauf hindeuten, dass er „Frank“ heißt. In „Tödliche Kriegsspiele“ von 1989 war dies noch offensichtlicher: „Frank Columbo“ stand deutlich auf einer Tasche mit Beweismitteln. Falk selbst sowie die Schöpfer der Serie erklärten jedoch stets, dass sein Vorname nie bekannt war. Man kann es also nehmen,
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