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Der grinsende Mann

Die Welt der UFOlogie und Kryptozoologie ist voller mysteriöser Geschichten, doch nur wenige sind so rätselhaft und einprägsam wie der Derenberger-Vorfall und die damit verbundenen Begegnungen mit Indrid Cold. Diese Ereignisse, die sich im November 1966 in West Virginia abspielten, zogen nicht nur die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich, sondern wurden auch zu einem zentralen Element in der Diskussion über paranormale Phänomene.

Woodrow Derenberger, ein unauffälliger Vertreter einer Nähmaschinenfirma, war auf dem Heimweg von einer Geschäftsreise, als er auf der Interstate 77 nahe Parkersburg eine Begegnung hatte, die sein Leben für immer veränderte. Wie er berichtete, wurde er von einem ungewöhnlichen Fahrzeug überholt, das wie der Rauchabzug einer Petroleumlampe aussah und plötzlich auf der Straße stoppte. Aus diesem Fahrzeug stieg ein Mann, der sich ihm telepathisch vorstellte: Indrid Cold. Dieser dunkel gekleidete Mann mit einem breiten, unnatürlich starren Lächeln wirkte äußerlich menschlich, strahlte jedoch eine unheimliche Präsenz aus. Cold stellte Fragen über die nahegelegene Stadt Parkersburg und verabschiedete sich schließlich mit den Worten: „Wir werden uns wiedersehen.“ Dann schoss sein seltsames Fahrzeug in den Himmel und ließ den verstörten Derenberger allein zurück.

Nur wenige Tage später begannen die berühmten Mothman-Sichtungen in Point Pleasant, West Virginia. Diese Serie von Begegnungen mit einer mysteriösen Kreatur gipfelte im tragischen Einsturz der Silver Bridge, bei dem 46 Menschen ums Leben kamen. Indrid Cold wurde von einigen mit diesen Ereignissen in Verbindung gebracht, was seine mysteriöse Rolle in der Geschichte nur weiter verstärkte. Manche vermuten, Cold sei ein Außerirdischer von einem fiktiv anmutenden Planeten namens Lanulos, andere halten ihn für ein interdimensionales Wesen oder gar ein Mitglied der geheimnisvollen „Men in Black“.

Derenberger berichtete später, dass Cold ihn nicht nur regelmäßig telepathisch kontaktierte, sondern ihn sogar auf eine Reise zu seinem Heimatplaneten Lanulos mitnahm. Dort habe er eine friedliche, menschenähnliche Kultur kennengelernt. Diese Behauptungen führten zu intensiver öffentlicher Aufmerksamkeit – und auch zu erheblichem Spott. Seine Familie wurde belästigt, Freunde wandten sich von ihm ab, und Derenberger verlor schließlich seinen Job und seine Ehe. Dennoch widerrief er seine Aussagen nie.

Parallel zu Derenbergers Berichten tauchten Geschichten über eine andere mysteriöse Gestalt auf: den „Grinsenden Mann“. Erstmals wurde er von zwei Jungen in Elizabeth, New Jersey, gesehen, nur wenige Wochen vor Derenbergers Begegnung mit Cold. Der Grinsende Mann, beschrieben als hochgewachsene Gestalt mit einem breiten, starren Lächeln und einem auffälligen grünen Overall, löste in seiner Präsenz Angst und Faszination aus. Auch diese Begegnungen wurden mit UFO-Sichtungen in Verbindung gebracht und trugen zur Legendenbildung bei. Der Paranormalitätsforscher John Keel, der auch über den Mothman schrieb, sah Parallelen zwischen dem Grinsenden Mann und Indrid Cold und vermutete, dass es sich um ein und dasselbe Wesen handeln könnte.

Die Geschichten um Indrid Cold und den Grinsenden Mann bleiben bis heute ein fester Bestandteil der UFO- und Mystery-Folklore. Sie sind eng mit den Ängsten und der Faszination für das Unbekannte verwoben, die besonders in den einsamen, dunklen Landschaften des ländlichen Amerika auf fruchtbaren Boden fallen. Ob diese Begegnungen real waren oder das Produkt von Einbildung und Interpretation, bleibt ungewiss. Sicher ist jedoch, dass sie eine unheimliche Anziehungskraft ausüben – eine Mischung aus Schrecken und Staunen, die Menschen auch Jahrzehnte später noch in ihren Bann zieht.


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