
Abraham Slam und seine „Familie“ seltsamer Helden sind an einen ländlichen Ort gebunden, den sie nicht verlassen können. Die Abenteuer, die sie in Spiral City erlebten, scheinen in einer völlig anderen Dimension stattgefunden zu haben. Als aber Lucy, die Tochter Black Hammers, wie aus dem Nichts auftaucht, werden ihre Hoffnungen wieder geweckt, vielleicht doch entkommen zu können. Lucy beginnt jedoch damit, etwas viel Dunkleres aufzudecken, als sich alle vorgestellt haben, und die Hoffnungen und Träume der Helden scheinen sich endgültig zu zerschlagen.
Black Hammer gewann 2017 den Eisner-Award als beste neue Serie. Jeff Lemire spielt hier mit allem, was wir über Superhelden wissen und bereitet uns damit ein postmodernes Vergnügen. Hier geht es nicht um heldenhaften Ruhm, sondern um Streit, Wut und Trauer. Wir erfahren auch in diesem Band nicht, was eigentlich passiert ist, als man dem Anti-Gott gegenüberstand, Black Hammer ihn offensichtlich mit einem Schlag vernichtete und sie überhaupt erst in diese Situation brachte. Und wenn der erste Band das Setting vor uns ausbreitete wie eine Tischdecke, ruhig und in relativ langen Einstellungen, nimmt die Geschwindigkeit jetzt etwas zu. Durch Lucy kommt Bewegung ins Spiel, weil sie sich andere Fragen stellt als die Helden, die nach zehn Jahren in dieser scheinbaren Idylle bereits aufgegeben haben, daran zu denken, jemals von hier verschwinden zu können. Allein die Androidin Talkie-Walkie bastelt in regelmäßigen Abständen an Sonden, die den Weg nach draußen finden sollen. Ein Unterfangen, das jedes Mal aus den unterschiedlichsten Gründen scheitert.