Catweazle (Der zeitreisende Zauberer)

Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen
Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen

Das PHANTASTIKON ist ein Kultur- und Literaturpodcast, der interessante Geschichten aufspürt. Wo immer sich also eine interessante Geschichte verbirgt, versuchen wir sie zu finden.

Episode 76: Catweazle – Der zeitlose Zauberer
byMEP

Eines Tages verirrte sich der Drehbuchautor Richard Carpenter in der Landschaft von Sussex auf der Suche nach der Truthahnfarm seines Schwagers. Er stieß auf einen Torpfosten mit der Aufschrift „Catweasle“. Der Name rief sofort die Vorstellung eines Zauberers in ihm hervor, der halb Katze und halb Wiesel ist. Zusammen mit dem Bild eines alten Mannes, den er auf dem Gemälde „Die Dornenkrähe“ von Hieronymus Bosch gesehen hatte, beschloss Carpenter, eine Figur zu erschaffen: Catweazle, den haarigen, ungepflegten mittelalterlichen Zauberer, den wir heute alle lieben. Oder zumindest die, die zu einer gewissen Generation gehören.

#catweazle #jugendbuch #zauberer

Eines Tages verirrte sich der Drehbuchautor Richard Carpenter in der Landschaft von Sussex auf der Suche nach der Truthahnfarm seines Schwagers. Er stieß auf einen Torpfosten mit der Aufschrift „Catweasle“. Der Name rief sofort die Vorstellung eines Zauberers in ihm hervor, der halb Katze und halb Wiesel ist. Zusammen mit dem Bild eines alten Mannes, den er auf dem Gemälde „Die Dornenkrähe“ von Hieronymus Bosch gesehen hatte, beschloss Carpenter, eine Figur zu erschaffen: Catweazle, den haarigen, ungepflegten mittelalterlichen Zauberer, den wir heute alle lieben. Oder zumindest die, die zu einer gewissen Generation gehören.

Catweazle

Carpenter wollte, dass die Serie Kindern etwas über Wissenschaft beibringt. Er war der Meinung, dass Kinder oft Technologie benutzen, ohne darüber nachzudenken, wie sie funktioniert. Catweazle forderte die Zuschauer auf, darüber nachzudenken, wie das Leben ohne Elektrizität, Telefone, Autos usw. aussehen würde. Der Science Fiction-Autor Arthur C. Clarke sagte einmal, dass „jede ausreichend fortgeschrittene Technologie nicht von Magie zu unterscheiden ist“. Aus diesem Grund ist Catweazle erschrocken, verängstigt und erstaunt über die moderne Zeit. Für ihn sind Dinge wie Telefone, Elektrizität, und Glühbirnen konsequenterweise Magie!

Im England des 11. Jahrhunderts wird ein exzentrischer und stümperhafter Zauberer und Alchimist namens Catweazle von normannischen Soldaten in die Enge getrieben. Im Vertrauen auf die unsicheren magischen springt er in einen See und ruft einen Zauberspruch, um den Normannen zu entkommen. Dabei nimmt er seine Kröte Kühlwalda, seinen Daumenring und sein magisches Messer Adamcos mit. Leider flieht er weiter, als er gehofft hatte – er reist nämlich 900 Jahre in die Zukunft, bis in die 1970er Jahre hinein.

Weiterlesen

Mord im Gewächshaus / Elizabeth C. Bunce

Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen
Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen

Das PHANTASTIKON ist ein Kultur- und Literaturpodcast, der interessante Geschichten aufspürt. Wo immer sich also eine interessante Geschichte verbirgt, versuchen wir sie zu finden.

Episode 75: Mord im Gewächshaus / Elizabeth C. Bunce
byMEP

Natürlich ist Myrtle nicht die erste jugendliche Detektivin, das war „New York Nell“, die in den 1880er Jahren ihre Fälle als Junge verkleidet löste. Es folgte Nancy Drew, die in den 30ern von Edward Stretemeyer erschaffen wurde. 1948 kam dann Trixie Belden hinzu, und nicht vergessen werden darf Enola Holmes, die jüngere Schwester von Sherlock Holmes, die seit 2006 von sich reden macht. (Diese Reihe ist übrigens auch beim Verlag Knesebeck erhältlich). Es gibt noch zahlreiche andere sogenannte Mädchendetektive, wobei mir das Wort nicht gefällt. Es sind Detektivinnen mit einer feinen Spürnase und einer erfrischenden Intelligenz. Tatsächlich sind sie immer die klügsten Personen im Raum, und ihre waghalsigen Heldentaten haben es Mädchen ermöglicht, Identitäten zu erforschen, die im wirklichen Leben kaum erreichbar sind.

#jugendbuch #krimi #cozy #myrtlehardcastle

Wenn man bedenkt, dass ich jeder guten Geschichte hinterher jage, die es verdient, gelesen zu werden, ein Faible für den englischen Krimi habe – für das Englische überhaupt -, und mich am liebsten im Zeitalter der viktorianischen Gaslaternen herumtreibe, dann wird vermutlich klar, warum ich mich auch für die Ermittlungsarbeit der Myrtle Hardcastle interessieren könnte, einer brillanten jungen Dame aus gutem Hause, ins Leben gerufen von der amerikanischen Schriftstellerin Elizabeth C. Bunce.

Natürlich ist Myrtle nicht die erste jugendliche Detektivin, das war „New York Nell“, die in den 1880er Jahren ihre Fälle als Junge verkleidet löste. Es folgte Nancy Drew, die in den 30ern von Edward Stretemeyer erschaffen wurde. 1948 kam dann Trixie Belden hinzu, und nicht vergessen werden darf Enola Holmes, die jüngere Schwester von Sherlock Holmes, die seit 2006 von sich reden macht. (Diese Reihe ist übrigens auch beim Verlag Knesebeck erhältlich). Es gibt noch zahlreiche andere sogenannte Mädchendetektive, wobei mir das Wort nicht gefällt. Es sind Detektivinnen mit einer feinen Spürnase und einer erfrischenden Intelligenz. Tatsächlich sind sie immer die klügsten Personen im Raum, und ihre waghalsigen Heldentaten haben es Mädchen ermöglicht, Identitäten zu erforschen, die im wirklichen Leben kaum erreichbar sind.

Weiterlesen

Der Poltergeist-Fluch

Seltsame Begebenheiten
Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen
Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen

Das PHANTASTIKON ist ein Kultur- und Literaturpodcast, der interessante Geschichten aufspürt. Wo immer sich also eine interessante Geschichte verbirgt, versuchen wir sie zu finden.

Episode 74: Der Poltergeist-Fluch
byMEP

Es ist eigentlich ein faszinierendes Phänomen, aber vielleicht kann es mit der allgemeinen Angst vor dem Tod erklärt werden, oder noch wichtiger, vor der Angst, was uns nach dem Tod widerfährt. Wir haben keine Kontrolle darüber, was mit unseren Körpern geschieht, nachdem wir diese Erde verlassen haben, und so müssen wir unseren Familien eine Warnung hinterlassen, um sicherzustellen, dass sie unsere Überreste nicht einfach irgendwo hinwerfen und die ganze Sache vergessen.

#poltergeist #fluch #flüche #paranormal

Es ist eigentlich ein faszinierendes Phänomen, aber vielleicht kann es mit der allgemeinen Angst vor dem Tod erklärt werden, oder noch wichtiger, vor der Angst, was uns nach dem Tod widerfährt. Wir haben keine Kontrolle darüber, was mit unseren Körpern geschieht, nachdem wir diese Erde verlassen haben, und so müssen wir unseren Familien eine Warnung hinterlassen, um sicherzustellen, dass sie unsere Überreste nicht einfach irgendwo hinwerfen und die ganze Sache vergessen.

Sie von jenseits des Grabes heimzusuchen, um sie zu warnen, ist sicher der effektivste Weg, nicht wahr?

Weiterlesen

Der Ursprung der Geister

Phantastikon Journal
Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen
Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen

Das PHANTASTIKON ist ein Kultur- und Literaturpodcast, der interessante Geschichten aufspürt. Wo immer sich also eine interessante Geschichte verbirgt, versuchen wir sie zu finden.

Episode 73: Der Ursprung der Geister
byMEP

Seit der Mensch sich seiner selbst bewusst ist, scheint er sich auch der Geister bewusst zu sein. Die Vorstellung von Geistern, aber auch von Geistergeschichten, findet sich bereits in den Anfängen der Menschheitsgeschichte und fasziniert uns seit Generationen. Ein Rascheln im Gebüsch, ein knarrendes Geräusch und die mit unserem Überlebensinstinkt verbundene Angst lassen uns Dinge sehen oder spüren, die vielleicht gar nicht da sind.

Seit der Mensch sich seiner selbst bewusst ist, scheint er sich auch der Geister bewusst zu sein. Die Vorstellung von Geistern, aber auch von Geistergeschichten, findet sich bereits in den Anfängen der Menschheitsgeschichte und fasziniert uns seit Generationen. Ein Rascheln im Gebüsch, ein knarrendes Geräusch und die mit unserem Überlebensinstinkt verbundene Angst lassen uns Dinge sehen oder spüren, die vielleicht gar nicht da sind.

Weiterlesen

Tales from the Crypt

Comics
Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen
Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen

Das PHANTASTIKON ist ein Kultur- und Literaturpodcast, der interessante Geschichten aufspürt. Wo immer sich also eine interessante Geschichte verbirgt, versuchen wir sie zu finden.

Episode 72: Tales from the Crypt
byMEP

In den knisternden Schatten der amerikanischen Nachkriegszeit, als Fernsehgeräte wie neue Hausaltäre in den Wohnzimmern flimmerten und das Comicregal noch der subversivste Ort eines Kiosks war, erhob sich eine Stimme aus der Gruft. Tales from the Crypt – dieser Name allein ließ Kinderherzen schneller schlagen, Eltern besorgt die Stirn runzeln und Politiker nach dem Zensurstempel greifen. Die Geschichten aus der Gruft waren nicht einfach nur Horrorcomics. Sie waren ein Tor in eine düstere Parallelwelt, in der Moral und das Makabere ein tückisches Tänzchen aufführten.

Wenn das Grauen spricht

Tales from the Crypt #1
Tales from the Crypt #1

In den knisternden Schatten der amerikanischen Nachkriegszeit, als Fernsehgeräte wie neue Hausaltäre in den Wohnzimmern flimmerten und das Comicregal noch der subversivste Ort eines Kiosks war, erhob sich eine Stimme aus der Gruft. Tales from the Crypt – dieser Name allein ließ Kinderherzen schneller schlagen, Eltern besorgt die Stirn runzeln und Politiker nach dem Zensurstempel greifen. Die Geschichten aus der Gruft waren nicht einfach nur Horrorcomics. Sie waren ein Tor in eine düstere Parallelwelt, in der Moral und das Makabere ein tückisches Tänzchen aufführten.

Entstanden Anfang der 1950er Jahre bei EC Comics unter der Federführung von William Gaines, war Tales from the Crypt mehr als ein simpler Titel. Es war ein Flaggschiff in einer Welle von sogenannten „Horror-Anthologie-Comics“, die dem amerikanischen Traum den Sargdeckel zeigten. Die Geschichten – makaber, blutig, oft mit einer ironischen Pointe – wurden von Erzählern wie dem Crypt-Keeper, dem Vault-Keeper und der Old Witch präsentiert, Figuren, die gleichzeitig Gaukler, Richter und Galgenvögel waren.

Weiterlesen

Die Morde in der Rue Morgue

Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen
Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen

Das PHANTASTIKON ist ein Kultur- und Literaturpodcast, der interessante Geschichten aufspürt. Wo immer sich also eine interessante Geschichte verbirgt, versuchen wir sie zu finden.

Episode 71: Die Morde in der Rue Morgue
byMEP

Edgar Allan Poe wird häufig als der Erfinder der Detektivgeschichte bezeichnet. Tatsächlich war er nicht der erste, der eine Kriminalgeschichte schrieb (wie ich bereits in einem anderen Artikel dargelegt habe), aber als Vater der modernen Detektivgeschichte muss man ihn durchaus gelten lassen, allein schon, weil er darüber hinaus auch den Grundstein legte für zahllose Ermittlungsverfahren, die dann im zwanzigsten Jahrhundert tatsächlich mit Erfolg angewandt wurden und noch werden. Poe sah die Art und Weise lange voraus, in der Beweise (und nicht bloße Vermutungen) zu einem gültigen Ziel führen, schuf also nicht nur die Formel für die Detektivgeschichte, sondern auch für forensische Untersuchungen.

Cover: Daniel Urrabieta y Vierge

#edgarallanpoe #horrorgeschichten #schauerliteratur #krimi #detektiv

Edgar Allan Poe wird häufig als der Erfinder der Detektivgeschichte bezeichnet. Tatsächlich war er nicht der erste, der eine Kriminalgeschichte schrieb (wie ich bereits in einem anderen Artikel dargelegt habe), aber als Vater der modernen Detektivgeschichte muss man ihn durchaus gelten lassen, allein schon, weil er darüber hinaus auch den Grundstein legte für zahllose Ermittlungsverfahren, die dann im zwanzigsten Jahrhundert tatsächlich mit Erfolg angewandt wurden und noch werden. Poe sah die Art und Weise lange voraus, in der Beweise (und nicht bloße Vermutungen) zu einem gültigen Ziel führen, schuf also nicht nur die Formel für die Detektivgeschichte, sondern auch für forensische Untersuchungen.

(Kean Collection/Getty Images)

Weiterlesen