Lebendig begraben zu werden muss per se grauenvoll sein. Um sich das vorstellen zu können, genügt den wirklich Phantasievollen unter uns eine geschlossene Liege im Solarium. Oder die Röhre im Krankenhaus. Augen zukneifen, Atem anhalten, jedes weltliche Geräusch ignorieren, die Arme eng an den Körper pressen, die Beine steif machen. Fest daran glauben, dass man allein ist. In einer Kiste liegt. Irgendwo unten. Dass die Luft eigenartig riecht, nach der man schnappt. Das das irgendwann nicht mehr geht. Dass man da nie wieder rauskommt.
So geht das. Ansatzweise. Vielleicht.

Detailliert in ihrem ganzen Grauen kommt die Szene natürlich nicht rüber. Tatsächlich muss das auch nicht sein. Zu wissen, dass es passieren könnte, reicht aus, um ein definitiver Angstmacher zu sein. Es ist bei weitem nicht so wahrscheinlich, wie einem zu begegnen, der schlitzt, sägt, beißt, brennt, auseinanderreißt, zerstückelt, verbrüht, seziert, verdammt, verflucht oder sonst was Übles im Sinn hat. Aber es ist im Bereich des realistisch denkbaren Horrors, der nach uns packt. Schwarze Klauen in absoluter Finsternis. Man sieht sie nicht, man spürt sie nur. Es wird heiß. Und dann entsetzlich kalt.

