Die Geschichte von dem Mann, der eine Fliege übersah und starb, wurde bereits erzählt. Wäre das nicht der Fall, müsste man sie erfinden. Die Idee ist so brillant, dass jeder gute Autor von ihr träumen sollte. Aber selbst in seinen kühnsten Flügen wird er es nicht hinkriegen, eine Geschichte von einem Mann erzählen zu können, der eine Fliege übersah und starb, die der von George Langelaan gleich kommt. Nahe, etwas näher kommt. Vielleicht? Geht nicht. Die Fliege hat bereits Tinte geschluckt. Ganz edle. Die beste. Dort, wo es die gibt, würden wir gern denken. Und schreiben.

Die Fliege (The Fly) ist eine Novelle des britisch-französischen Schriftstellers und Journalisten George Langelaan (1908 – 1972), die 1957 im Playboy erschien und zweimal in zeitlichem Abstand von achtundzwanzig Jahren verfilmt wurde. Die Story von dem Wissenschaftler, der Bahnbrechendes (eine Teleportationsmaschine) erfindet und bei seinem Selbstversuch an einem kleinen Insekt in der „Beam“-Kabine scheitert, dessen DNS mit seiner verschmilzt, ist großartig gedacht und gemacht. Da schwächelt nichts, das liest sich elegant runter und seilt sich atemlos an den Nerven wieder hoch, um den Nachschub zu erwischen: Gang zurück, Die andere Hand, Sturz ins Vergessen …gesammelt erschienen in Die Fliege und andere (seiner) Erzählungen. Da werden böse Gedanken wahr. Auf bissig-trockene, beinahe kühle und atmosphärisch erschreckend-schöne Art. Wer so was kann, ist einfach nur gut.



