Die drei ??? und das Aztekenschwert

Mit Die drei ??? und das Aztekenschwert präsentiert William Arden ein weiteres Abenteuer der beliebten Detektivserie. Das Original erschien 1977 unter dem Titel The Mystery of the Headless Horse, was im Deutschen nicht ganz genau übernommen wurde. Der titelgebende „kopflose Reiter“ erweist sich hierbei nicht als übernatürliches Phänomen, sondern als eine kopflose Statue, die den ersten Hinweis im Fall liefert. Dabei dürfte es sich um eine bewusste Anspielung auf die Figur des kopflosen Reiters aus diversen Volkslegenden handeln – unter anderem auf Washington Irvings berühmte Erzählung The Legend of Sleepy Hollow (1820), die eine der ersten großen amerikanischen Geistergeschichten ist. Doch während Irving tatsächlich eine übernatürliche Atmosphäre schuf, bleibt Arden ganz im realistischen Bereich des Detektivgenres, wobei hier der Abenteuercharakter noch stärker im Fokus steht.

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Die drei ??? und der Tanzende Teufel / William Arden

In der Nachbarschaft von Peter Shaw hat sich eine seltsame Diebstahlserie ereignet, und die drei Detektive werden von der Nachbarstochter Christina (für 50 Cent) beauftragt, ihre verschwundene Puppe zu finden.  Als sie an einem kühlen, nebligen Abend eine Falle aufstellen, sehen sie nicht nur den Dieb, sondern auch eine furchterregende Erscheinung, die dem Verbrecher die Flucht ermöglicht. Durch den geschickten Einsatz von Justs Walkie-Talkie finden sie sein Versteck und das Diebesgut, treffen aber auch auf den Tanzenden Teufel, ein Monster, das ihnen am Strand erscheint.  Just kommt zu dem Schluss, dass der Verbrecher etwas sucht, das er noch nicht gefunden hat, und erklärt, dass der Fall gerade erst begonnen hat. Aber was sucht der Dieb – und was hat das mit dem Schrecken des Tanzenden Teufels zu tun?

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Jim Butcher: Eiskalt (Die dunklen Fälle des Harry Dresden 14)

Eiskalt ist eine hervorragende Fortsetzung der Dresden Files. Das Buch bereichert die Serie in zweierlei Hinsicht und macht die fesselnde Saga um Harry Dresden noch besser als zuvor. Erstens schließt der Band auf spektakuläre Weise die „Unterreihe“ ab, die mit Wandel begann. Als der vierzehnte Band zu Ende ging, waren viele Fragen beantwortet und einige Nebenhandlungen abgeschlossen. Aber nicht nur das, dieses Buch enthüllt auch einen wichtigen Handlungsstrang, der im Grunde alle bisherigen 13 Dresden Files-Romane zu einer einzigen, zusammenhängenden Geschichte macht. Inzwischen gibt es auch Hinweise auf einen noch größeren Sturm, der Harrys Welt künftig heimsuchen wird.

Eiskalt bietet auch eine willkommene Abwechslung in Bezug auf das Setting. Früher gab es eine Handvoll Episoden, die mit Vampiren überladen waren. Das wäre mit der Zeit langweilig und repetitiv geworden. Mit Eiskalt kommt endlich frischer Wind in die Serie, denn wir befinden uns mitten in einem jahrhundertealten Konflikt zwischen Winter- und Sommerfeen.

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Sieben Stunden / Megan Miranda

Megan Miranda ist eine feste Größe im Thriller-Geschäft. Erst im letzten Jahr hatten wir mit „Der Pfad“ einen atmosphärischen Thriller, der sich in den Appalachen abspielte. Mit „Sieben Stunden“, der im Original mit „The Only Survivors“ wieder einmal besser transportiert, was im Roman passiert, haben wir diesmal einen psychologischen Thriller vor uns, der nicht nur als fesselndes Mysterium funktioniert, sondern auch als komplexe Untersuchung von Trauma, Schuld und der Zerbrechlichkeit der menschlichen Erinnerung. In ihrem unverkennbaren Stil webt Miranda eine Geschichte in zwei Zeitebenen, die den Leser zwingt, sich an der Seite der Protagonistin Cassidy Bent durch Vergangenheit und Gegenwart zu bewegen. Was dabei herauskommt, ist weniger ein konventioneller Kriminalroman als vielmehr eine tiefgründige Meditation über das Überleben an sich – sowohl über den buchstäblichen Akt, eine Katastrophe zu überstehen, als auch über die psychologischen Kosten des Überlebens anderer.

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Die blaue Stunde / Paula Hawkins

Seit ihrem Durchbruch 2015 mit „The Girl on the Train“ hat sich Paula Hawkins als meisterhafte Erzählerin psychologischer Spannungsromane etabliert. „Die blaue Stunde“ bleibt dieser Linie treu und bietet eine Geschichte, die sich langsam entfaltet, dabei aber zunehmend an Intensität gewinnt. Es ist kein klassischer Krimi oder Thriller, sondern vielmehr ein atmosphärisch dichter Roman, der einer kunstvoll geknüpften Intrige gleicht: Man weiß, dass man irgendwann das Zentrum erreichen wird, doch was einen dort erwartet, bleibt lange ungewiss.

Die Inspiration für den Schauplatz des Romans kam Paula Hawkins während eines Urlaubs, als sie wegen einer Verletzung ans Bett gefesselt war. Sie sah eine Insel und begann darüber nachzudenken, welche Geschichten sich dort abspielen könnten. Ihre Liebe zur Kunst spielte ebenfalls eine große Rolle bei der Entwicklung der Figuren und ihrer Beziehungen zueinander.

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Die drei ??? und der Karpatenhund / M.V. Carey

Wir müssen leider schon wieder darüber reden, wie die deutsche Übersetzung respektlos alles aus diesem beliebten Teil der drei Fragezeichen eliminiert hat, was den Roman eigentlich auszeichnet. Das war bereits bei Die silberne Spinne ein Skandal, den man aber hierzulande längst geschluckt hat, weil man sich an die hiesige Ignoranz und Respektlosigkeit gegenüber Originalwerken so dermaßen gewöhnt hat, dass sie den Leuten egal geworden ist. Hinzu kommt (wie so meist) die eigentlich grottenschlechte Übersetzung all dieser Bände. Aber kommen wir zu dem, was wir vorliegen haben.

Die Geschichte von einem Geisterhund

»Es war ein gewaltiger, halbverhungerter Hund, der Wolfsblut in sich haben mochte. Die Hundemeute des Adligen wurde bis auf das letzte Tier getötet, aber in dunklen Nächten strich ein hageres Untier durch die Straßen, winselnd und jaulend, und die Rippen stachen ihm unter dem Fell hervor. Die Leute hatten entsetzliche Angst. Manche stellten der Bestie Futter hin, aber sie konnte oder wollte nicht fressen. Wenn also dieser Hundedämon wirklich jener Edelmann war, dann war sein Fluch wahr geworden. Er suchte das Dorf heim. Allerdings waltete darin eine fürchterliche Gerechtigkeit, denn er war immer ausgehungert, wie es auch seine eigenen Hunde zuvor gewesen waren. Nach und nach zogen die Leute aus dem Dorf weg. Wenn der Hund noch dort spukt, dann in verlassenen Ruinen.«

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