Spring-Heeled Jack

Seltsame Begebenheiten
Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen
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Das PHANTASTIKON ist ein Kultur- und Literaturpodcast, der interessante Geschichten aufspürt. Wo immer sich also eine interessante Geschichte verbirgt, versuchen wir sie zu finden.

Episode 31: Spring-Heeled Jack
byMEP

Ende 1837 begann sich um Clapham in Südlondon eine Welle der Panik auszubreiten. Etwas Schreckliches taumelte aus dem Nebel und überfiel die Anwohner. Eine ältere Dame, die den Friedhof von Clapham besuchte, war eine der ersten, die auf die beängstigende Gestalt traf. In einen dunklen Umhang gehüllt, mit einem Hut, der über das Gesicht gezogen war, sah sie, wie er einen unmöglichen Sprung über den hohen Zaun machte und in der Dunkelheit verschwand.

Ende 1837 begann sich um Clapham in Südlondon eine Welle der Panik auszubreiten. Etwas Schreckliches taumelte aus dem Nebel und überfiel die Anwohner. Eine ältere Dame, die den Friedhof von Clapham besuchte, war eine der ersten, die auf die beängstigende Gestalt traf. In einen dunklen Umhang gehüllt, mit einem Hut, der über das Gesicht gezogen war, sah sie, wie er einen unmöglichen Sprung über den hohen Zaun machte und in der Dunkelheit verschwand.

Etwa zur gleichen Zeit berichtete ein junges Mädchen namens Mary Stevens von einer Begegnung mit derselben seltsamen Gestalt. Sie tat einen riesigen Sprung aus einer dunklen Gasse, griff das Mädchen an und riss ihre Kleidung mit ihren kalten, feuchten Krallen auf. Das Mädchen schrie um Hilfe und die Kreatur floh. In der nächsten Nacht sprang eine ähnliche Figur auf einen Pferde-Bus zu, der daraufhin verunglückte. Mehrere Zeugen sahen, wie das Wesen das Weite suchte, indem es über eine 3 Meter hohe Wand sprang und mit einem schrillen Lachen in der Ferne verschwand.

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Das Manuskript in der Flasche

Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen
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Das PHANTASTIKON ist ein Kultur- und Literaturpodcast, der interessante Geschichten aufspürt. Wo immer sich also eine interessante Geschichte verbirgt, versuchen wir sie zu finden.

Episode 30: Das Manuskript in der Flasche
byMEP

Ein namenloser Erzähler bemüht sich zu Beginn, seine Leser von seiner rationalistischen Geisthaltung zu überzeugen. Er gibt zu, eine starre, fantasielose Denkweise zu haben, die der Wahrheit gewidmet und dem Aberglauben gegenüber unempfänglich ist, um dann aber sofort in eine frühe Phase der psychologischen Verfahrensweise zu treten, die erst für die Figuren der späteren Prosa Poes typisch ist.

Willkommen zu einer neuen Ausgabe unserer Analyse der Werke von Edgar Allan Poe. Heute mit „Das Manuskript in der Flaschen“, im Original: „MS. Found in a Bottle“, neben „Ein Sturz in den Malstrom“, „Die längliche Kiste“ und „Umständlicher Bericht des Arthur Gordon Pym von Nantucket“ eine von Poes Seefahrergeschichten.

Unterm Strich begründete „Das Manuskript in der Flasche“ Poes Karriere mit einem kleinen Paukenschlag.

Ein namenloser Erzähler bemüht sich zu Beginn, seine Leser von seiner rationalistischen Geisthaltung zu überzeugen. Er gibt zu, eine starre, fantasielose Denkweise zu haben, die der Wahrheit gewidmet und dem Aberglauben gegenüber unempfänglich ist, um dann aber sofort in eine frühe Phase der psychologischen Verfahrensweise zu treten, die erst für die Figuren der späteren Prosa Poes typisch ist:

„Viele Menschen haben mich verrückt geheißen, aber noch ist die Frage nicht gelöst, ob Wahnsinn nicht der höchste Grad von Intelligenz ist…“

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Robin Hood (Der vermummte Räuber)

Phantastikon Ikonen

Im Laufe der Jahrhunderte hat das Erzählen und Nacherzählen der traditionellen Robin-Hood-Geschichten dazu geführt, dass eine schier unendliche Vielzahl von Interpretationen entstanden ist, die sich in Comics, Accessoires, Filmen, TV-Serien, Computerspielen usw. niederschlägt. Da es an unbestrittenen historischen Beweisen mangelt, hat jeder „Geschichtenerzähler“ die Gelegenheit genutzt, seiner Fantasie freien Lauf zu lassen und der beliebten … Weiterlesen

Smoke City – Zwischen Heist-Thriller und Fantastik

Comics

Wenn sich düstere Gassen im Nebel verlieren, Gangster mit mysteriöser Vergangenheit auf übernatürliche Mächte treffen und ein Raubzug zur Reise ins Herz einer verkommenen Stadt wird, dann ist man in Smoke City angekommen. Das zweiteilige Comicwerk mit dem gleichen Titel stammt von dem französischen Duo Mathieu Mariolle (Autor) und Benjamin Carré (Zeichner) und ist ein stilistisch wie erzählerisch markantes Werk des frankobelgischen Comics der späten 2000er Jahre.

Ein Coup mit doppeltem Boden

Smoke City 1 - Splitter-Verlag
Smoke City 1 – Splitter Verlag

Die Geschichte beginnt wie ein klassischer Heist-Thriller: Die schöne und gefährliche Carmen, die inzwischen als Diebin gesucht wird, trommelt ihre alte Crew zusammen. Ihr Ziel ist ein spektakulärer Raub: Im Auftrag eines anonymen Kunstsammlers soll eine antike, geheimnisvolle Mumie aus einem schwer bewachten Museum gestohlen werden. Der Plan scheint zunächst wie ein Routinejob für Profis. Doch schnell wird deutlich, dass dieser Raub nur ein Teil eines größeren, unheimlicheren Spiels ist. Die Übergabe eskaliert und mündet in einem tödlichen Showdown. Die Wahrheit über den Auftraggeber, einen Mann namens Mr. Law, offenbart sich erst, als es für viele bereits zu spät ist.

Im Zentrum steht Cole, ein desillusionierter Ex-Gangster und Erzähler der Geschichte. Er fungiert als moralisches Gegengewicht zu Carmens kompromissloser Zielstrebigkeit und ermöglicht den Lesern einen introspektiven Zugang zur Geschichte.

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Wie Poe durch Dupin die Literatur für immer veränderte

Phantastikon Journal

Obwohl es in der Literatur seit Jahrhunderten nur so von cleveren Problemlösern wimmelt, von Trickbetrügern über geläuterte Diebe bis hin zu weisen Männern und Polizeipräfekten, versetzte Edgar Allan Poes Detektivgeschichte „Die Morde in der Rue Morgue“, als sie 1841 erschien, die literarische Welt in Erstaunen. In einem Haus in der Rue Morgue (einer fiktiven Straße in Paris) ist ein grausamer Doppelmord geschehen. Mehrere Zeugen bestätigen, dass sie mehrere Stimmen gehört haben, aber niemand kann sich darauf einigen, welche Sprache einer der Sprecher verwendet haben könnte. Es gibt mehrere Hinweise, von denen einer rätselhafter ist als der andere. Die Polizei ist ratlos. Doch C. Auguste Dupin, ein Liebhaber seltener Bücher, löst das Rätsel zu Hause, nachdem er die Details in der Zeitung gelesen hat, und wird so zur ersten echten Detektivfigur der Literatur und löst damit eine Revolution aus, in dem er ein Genres definiert. Er taucht in zwei weiteren Geschichten auf: „Das Geheimnis der Marie Rogêt“,  und „Der entwendete Brief“ von 1844.

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Karlsson vom Dach

Phantastikon Ikonen

Astrid Lindgren ist zweifellos eine der größten Kinderbuchautorinnen aller Zeiten und nach ihrem Tod Opfer einer neuen Sprachmoral geworden. Aber darum soll es heute nicht gehen.

Sprechen wir lieber über eine ihrer Hauptfiguren, die vielleicht nicht so populär ist wie Pippi Langstrumpf, aber nicht weniger geheimnisvoll: Karlsson. Dabei handelt es sich um eine Trilogie von Kinderbüchern der schwedischen Autorin Astrid Lindgren. (Karlsson auf dem Dach, Karlsson fliegt wieder und Der beste Karlsson der Welt), deren Hauptfigur „Lillebror“ ist, das jüngste von drei Kindern einer ganz normalen Familie, die in einer Wohnung in Stockholm lebt. Seine Familie wird immer wieder als völlig gewöhnlich beschrieben – Mutter und Vater arbeiten beide, die große Schwester Betty ist in alle Klischees der Pubertät verstrickt, der große Bruder Birger spielt Gitarre und ist schlecht in der Schule, und Lillebror, der ein paar Jahre jünger ist als seine Geschwister, verbringt viel Zeit allein… zumindest bis er eines Tages einen ganz besonderen Freund findet: den titelgebenden Karlsson auf dem Dach.

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