
Der etwas befremdliche deutsche Titel „Frightened“ – im Original treffender „Under the Harrow“, ein Wortspiel aus „Unter Qualen“ und „Unter der Egge“ – markiert Flynn Berrys Debütroman, der für den Edgar Award nominiert war. Häufig wird das Buch mit Bestsellern wie „Gone Girl“ oder „The Girl on the Train“ verglichen. Und tatsächlich gibt es Parallelen, insbesondere die unzuverlässige Erzählerin. Doch Berry gelingt es mit ihrem eigenwilligen Schreibstil, der gleichermaßen die Geschehnisse enthüllt und verschleiert, eine eigene Stimme zu finden und sich von der überfüllten Landschaft der Psychothriller abzuheben – wenn auch ohne die Wucht der genannten Vergleichstitel zu erreichen.
Die Geschichte beginnt mit Nora, unserer Ich-Erzählerin, die mit dem Zug von London aufs Land reist, um ihre Schwester Rachel zu besuchen. Doch kaum betritt sie das Haus, wird sie mit einem grausamen Anblick konfrontiert: Rachel und ihr Hund wurden brutal ermordet.




