Stephen King ist nicht der erste Schriftsteller, der ein Buch Namens „The Outsider“ geschrieben hat. Bevor wir das akzeptieren, müssen wir uns leider wieder einmal über die schlechte Übersetzungsqualität des Heyne-Verlags unterhalten. Es wäre einfach gewesen, den Titel im Original zu belassen, stattdessen zeigt man, dass man mit Sprache nun wirklich nicht mehr umgehen kann. Da wird dann aus „The Outsider“ „Der Outsider“, und jedem Leser, der noch ein bisschen was von Grammatik hält, dreht sich der Magen um. Die Idealform wäre „Der Außenseiter“ oder sogar „Der Fremde“ gewesen. Nun, nicht nur ideal, sondern RICHTIG. Auf die vielen Übersetzungsfehler im Roman gehe ich jetzt gar nicht ein.
Stephen King
Stephen King: Später

„Später“ ist mittlerweile der dritte Roman, den Stephen King für den Spezial-Verlag Hard Case Crime geschrieben hat. Dieser Verlag lässt den Stil der Pulp-Taschenbücher der 40er und 50er Jahre erneut aufleben und ist im Grunde spezialisiert auf Hardboiled-Krimis, die zu dieser Zeit hoch im Kurs standen, hat sich also zur Aufgabe gemacht, die Lebendigkeit, die Spannung und den Nervenkitzel des goldenen Zeitalters der Taschenbücher wiederzubeleben.
Es versteht sich von selbst, dass die dort erscheinenden Bücher ein phantastisches Coverartwork haben, bei uns ist davon natürlich nichts zu sehen.
Tatsächlich handelt es sich um einen Kriminalroman, aber mit übernatürlichem Einschlag.
Kings Werk hat nicht nur die zeitgenössische Literatur, sondern auch die Populärkultur nachhaltig geprägt; es kann gar nicht oft genug wiederholt werden, wie sehr King die Literatur als Ganzes verändert hat. Seine Leistung hat er also mehr als erbracht, und es scheint so, als befände er sich gegenwärtig im Stadium der Kür. Es wäre erstaunlich, hätte King nicht ebenfalls seinen Beitrag zur amerikanischen Kriminalliteratur geleistet, eben jener Hardboiled-Strömung, die als „hart“ und „unsentimental“ beschrieben werden kann. Kombiniert man King mit dieser Strömung, so erhält man die Geschichte von „Später“, die zu gleichen Teilen Krimi wie übernatürlicher Horror ist.
Horror versus Terror: Das Vokabular der Angst
Terror ist das Gefühl der Angst und der Besorgnis über die Möglichkeit von etwas Schrecklichem, während Horror das Entsetzen und die Abneigung ist, das Schreckliche tatsächlich zu sehen.
Es ist zwar allgemein bekannt, dass das Ziel der Kunst darin besteht, Emotionen zu wecken, aber das Vokabular des kreativen Schreibens spiegelt dies nicht immer wider. Handwerkliche Essays lehren uns Dutzende von Begriffen für Figuren (Foliencharakter, Bestand, Antagonist, Antiheld, etc.) und Handlung (Höhepunkt, Auflösung, Wendung, Nebenhandlung, etc.), hinterlassen uns aber nur ein paar schlecht definierte Wörter für die tatsächlichen emotionalen und psychologischen Auswirkungen eines Werkes auf den Leser.
Fairy Tale / Stephen King

Wenn ein Roman in jüngster Zeit sich gut in das hier besprochene Stephen-King-Multiversum einfügt, dann ist es dieser, den man am ehesten im King-Kanon in eine Reihe mit „Die Augen des Drachen“, die Romane um den dunklen Turm, dem Talisman oder „The Wind through the Keyhole“ (bei uns „Wind“) stellen kann.
Die alternative Märchenwelt des Buches kombiniert Grimmsche Märchenelemente mit Lovecraftschem kosmischem Horror, aber es dauert eine Weile, bis man dort ankommt. Charlie Reade, der Protagonist des Buches, beginnt seine Reise durch den Weltbrunnen erst nach etwa einem Viertel des Buches. Zunächst aber baut King das sorgfältige Porträt von Charlies Leben in der kleinen Stadt Sentry in Illinois auf. Dann aber fließt alles von Rumpelstilzchen bis zu den drei kleinen Schweinchen über Star Wars und den Hunger Games in diese mitreißende Coming-of-Age-Geschichte, die eine Erzählung von menschenfressenden Riesen, elektrischen Zombies, Duellen auf Leben und Tod, einem grausamen Herrscher und einer schönen Prinzessin umspannt.
Billy Summers / Stephen King
In einer begeisterten Rezension schrieb John Dugdale von der Sunday Times: „Diszipliniert, aber abenteuerlich, gleichermaßen gut in Actionszenen und tiefgründiger Psychologie, zeigt King mit diesem Roman, dass er mit 73 Jahren ein Schriftsteller ist, der wieder auf der Höhe seines Könnens agiert.“
Neil McRobert vom Guardian nannte es Kings „bestes Buch seit Jahren“ und lobte seine „eigene Art eines kräftigen, übersteigerten Realismus“.
Seit fünf Jahrzehnten dominiert Stephen King das literarische Erzählen und mit Billy Summers wandert dieser einzigartige Autor weiter auf jenem Pfad, der schon länger vorhanden ist, den er aber mit „Mr. Mercedes“ eindeutig eingeschlagen hat.

Stephen King kennt das Verbrechen. Er ist mit Pulp-Legenden wie Richard Stark und John D. MacDonald aufgewachsen. Um die Wahrheit zu sagen: er war schon immer ein wirklicher Noir-Fan.
Die 20 besten Vampir-Bücher aller Zeiten
Es gibt eine wahre Schwemme an Vampirbüchern da draußen. Um ehrlich zu sein, taugen die meisten nicht viel, auch wenn sie zu Bestsellern wurden. Doch wenn man an das richtige Buch gerät, macht der Vampirmythos wieder Spaß. Wir haben 20 nennenswerte Bücher über Blutsauger (die manchmal auch Teil einer Serie sind) herausgesucht, die unserer Meinung nach zur Spitze der Vampirliteratur gehören. Auf eine Platzierung wird verzichtet, weil die Zeitspanne der Entstehungsgeschichten zu weit auseinander liegt, um sie sinnvoll gegeneinander abzuwägen. In diesem Sinne ist diese Liste als Aufzählung zu verstehen.
1. George R. R. Martin – Fiebertraum (Heyne)
Martin ist nicht nur der Schöpfer von „Ein Lied aus Eis und Feuer“, sondern unter anderem auch der Autor dieser blutigen wie faszinierenden Geschichte, die sich um Abner Marsh dreht, einen Bootskapitän auf dem mächtigen Mississippi, der im Jahre 1857 ein ungewöhnliches Angebot von einem Fremden erhält. Wenn es auf einem völlig gesättigten Markt ein „Vampir“-Buch gibt, das man unbedingt lesen sollte, dann ist es dieses hier. Das Setting ist völlig exotisch, die Charaktere herausragend und komplex gezeichnet. Wer immer auf der Suche nach einem exzellenten Vampir-Roman ist, hat ihn hiermit gefunden.
