Dass Black Hammer in fast jeder Rezension mit Alan Moores Watchmen verglichen wird, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Liest man den Comic, wird auch schnell klar, warum das so ist. Und doch ist es falsch. Black Hammer hat mit Watchmen nicht viel zu tun, auch wenn hier ebenfalls auf einer Metaebene die Geschichte der Superheldencomics kommentiert wird. Vergleiche sind in diesem Medium oft unerlässlich und nicht zuletzt eine Last, die zu Missverständnissen führen kann. Aber Black Hammer kann tatsächlich neben Watchmen im Regal stehen.

Jeff Lemire liebt seine Superheldencomics, und wer weiß, wie Black Hammer ausgesehen hätte, wenn es 2008 erschienen wäre, als er die ersten Skizzen dafür anfertigte. Es ist eben ein Unterschied, ob man sich in der Superhelden-Timeline befindet oder ob man einen Kommentar zum Genre schreibt. Ich bin mir nicht sicher, ob die Metaebene jemals eine größere Rolle gespielt hat als heute, wo Referenzen das Salz in der Suppe sind. Man kann keine neuen Geschichten erzählen, heißt es. Aber was sich immer ändern wird, ist die Art, wie wir sie erzählen. Ja, es wird immer eine Heldenreise geben, und wir haben auch schon die letzte Intrige aufgedeckt, aber die Tatsache, dass überhaupt eine Geschichte erzählt wird, ist ein Zeichen dafür, dass wir ohne Geschichten nicht überleben können.