Anrufe aus dem Jenseits

Seltsame Begebenheiten
Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen
Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen

Das PHANTASTIKON ist ein Kultur- und Literaturpodcast, der interessante Geschichten aufspürt. Wo immer sich also eine interessante Geschichte verbirgt, versuchen wir sie zu finden.

Episode 45: Anrufe aus dem Jenseits
byMEP

Das Phänomen der „Telefonanrufe von Verstorbenen“ gehört zu den rätselhaftesten und zugleich unheimlichsten Erscheinungen der paranormalen Welt. Immer wieder berichten Menschen von Anrufen verstorbener Angehöriger oder Freunde – manchmal nur wenige Stunden nach deren Tod, manchmal erst Jahre später. Diese mysteriösen Anrufe haben oft eines gemeinsam: Sie sind von schlechter Qualität, werden von statischem Rauschen begleitet oder klingen, als kämen sie aus weiter Ferne.

#paranormal #jenseits #spiritismus #tod

Das Phänomen der „Telefonanrufe von Verstorbenen“ gehört zu den rätselhaftesten und zugleich unheimlichsten Erscheinungen der paranormalen Welt. Immer wieder berichten Menschen von Anrufen verstorbener Angehöriger oder Freunde – manchmal nur wenige Stunden nach deren Tod, manchmal erst Jahre später. Diese mysteriösen Anrufe haben oft eines gemeinsam: Sie sind von schlechter Qualität, werden von statischem Rauschen begleitet oder klingen, als kämen sie aus weiter Ferne.

Die bekanntesten Fälle solcher Phantomanrufe folgen oft einem bestimmten Muster. In vielen Fällen hören die Empfänger nur ein leises Knacken oder eine verzerrte, mechanisch klingende Stimme, die nur wenige Worte spricht, bevor die Verbindung abrupt abbricht. Manche Anrufer wiederholen einen einzigen Satz, während andere nur unverständliche Laute von sich geben. Es gibt aber auch Fälle, in denen die Kommunikation – wenn auch nur für kurze Zeit – kohärenter ist.

Ein besonders gut dokumentierter Fall ereignete sich am 12. September 2008. An diesem Tag kam es im San Fernando Valley zu einem verheerenden Zugunglück, bei dem 25 Menschen ums Leben kamen. Einer von ihnen war Charles Peck, ein 49-jähriger Mann mit einer Verlobten und zwei erwachsenen Kindern. Obwohl er bereits beim Aufprall starb, erhielten seine Angehörigen in den folgenden elf Stunden 35 Anrufe von seinem Mobiltelefon. Die Anrufe spendeten Hoffnung – vielleicht war Charles doch noch am Leben? Doch als die Rettungskräfte seine Leiche schließlich in den Trümmern fanden, stellte sich heraus, dass er die Anrufe unmöglich selbst getätigt haben konnte. Noch merkwürdiger: Es wurde nie offiziell bestätigt, ob sein Handy überhaupt im Wrack gefunden wurde.

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Der literarische Krimi: Auf der Suche nach einem schwer fassbaren Genre

Phantastikon Journal

Bekanntermaßen ist die Definition eines Genres eine trübe Angelegenheit, und kein Genre ist undurchsichtiger als die literarische Fiktion. Jeder Versuch, dieses schlüpfrige Ding zu definieren, endet naturgemäß in einer Schlammschlacht, ganz gleich, welche Absichten der unerschrockene Begriffsbestimmer verfolgt – schon der Name „literarische Fiktion“ impliziert eine süffisante, kleine Stichelei.

Das „Verbrechen“ im „literarischen Krimi“ hingegen ist einfach zu verstehen. Der Leser muss mindestens ein Verbrechen auf den Seiten des Buches finden. Und es ist wahrscheinlich, dass dieser Leser diesem Verbrechen auf eine der Arten begegnet, die er bereits aus seiner Lektüre über andere fiktionale Verbrechen kennt – durch Rätsel und Spannung, durch Ablenkungsmanöver, verblüffte Detektive, das Aufdecken von Hinweisen. Ob das Buch nun mit einer Leiche oder einem verschwundenen Diamanten beginnt, der Leser weiß, sobald er die vorletzte Seite umblättert, wird die Identität des Täters aufgedeckt sein. Das Genre ist nicht nur eine Ansammlung von Tropen oder Hilfsmitteln – es bietet die Form der Erwartungen des Lesers.

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Der Fernsehgeist

Das Skript stammt von Karin Reddemann.

Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen
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Episode 44: Der Fernsehgeist
byMEP

Das heutige Skript stammt von Karin Reddemann.

Das Gesicht weiß geschminkt, das Laken gespenstisch drapiert, der Kopf wie in Nebel getunkt, die Stimme knarrend, die Kamera starr auf das verschwommene Haupt gerichtet, wo sie sich mangels Möglichkeiten auch nicht von der Stelle rührte: Fertig war der Totenflüsterer. Das Sprachrohr der Ermordeten. Der Fernsehgeist.

#fernsehen #film #geistergeschichten #mörder #krimi #thriller

Fernsehgeist
Ein Bild von George Kelting in der frühen Fernsehsendung, „The Television Ghost“. Dies ist eines der wenigen erhaltenen Dokumente der Sendung.

Das Gesicht weiß geschminkt, das Laken gespenstisch drapiert, der Kopf wie in Nebel getunkt, die Stimme knarrend, die Kamera starr auf das verschwommene Haupt gerichtet, wo sie sich mangels Möglichkeiten auch nicht von der Stelle rührte: Fertig war der Totenflüsterer. Das Sprachrohr der Ermordeten. Der Fernsehgeist.

Klingt alles fürwahr seltsam. Bleibt es auch. Denn tatsächlich kennt The Television Ghost niemand. Denke ich. Zum Ersten ist das komplette Material von, mit und über George Kelting bis auf einige wenige Zeitungsartikel aus den 1930ern und eine alte Aufnahme von ihm als bleich geschminkter Fernsehgeist verschollen, zum Zweiten wird keine ordentlich gealterte Seele davon erzählen können. Und so richtig vernünftig in Erinnerungen blättern kann man eben nicht, weil auf Papier und Bildschirm zu diesem Thema Funkstille herrscht. Viel zu lange schon und wirklich schade darum.

Wenn man George Kelting sucht, stößt man nur auf eine kleine traurige Notiz.

He was an actor, known for the Television Ghost (1931).

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Der böse See

Seltsame Begebenheiten

In allen Kulturen der Welt gibt es Mythen und Legenden. Mythen darüber, wie die Welt erschaffen wurde, wie die Jahreszeiten entstanden sind, warum der Mond und die Sterne am Himmel hängen. Es gibt auch Legenden, die eine Warnung enthalten, wie die urbanen Legenden über den Mann mit der Hakenhand, der Verliebte angreift, die an einem abgelegenen Ort vorehelichen Sex haben, oder Legenden über Geister in den Wäldern, die Kinder entführen und bestrafen, wenn sie nicht gehorchen. Diese Legenden sind jedoch selten bewiesen. Aber manchmal zeugen Legenden dennoch davon, dass sie einst auf Tatsachen beruhten.

Nyos
Der böse See

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Das Spukhaus – Dauerbrenner der Schauerliteratur

Phantastikon Journal
Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen
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Das PHANTASTIKON ist ein Kultur- und Literaturpodcast, der interessante Geschichten aufspürt. Wo immer sich also eine interessante Geschichte verbirgt, versuchen wir sie zu finden.

Epispde 43: Das Spukhaus – Dauerbrenner der Schauerliteratur
byMEP

Seit der Antike bereichern Geisterhäuser unsere Phantasie: knarrende Treppen, zuschlagende Türen, flüsternde Stimmen, raschelnde Geräusche, zerbrechende Vasen, gurgelnde Pfeifen, an die Fenster schlagende Zweige, huschende schwarze Katzen, winselnde Hunde huschen schon lange durch die Flure unserer kollektiv erträumten Behausungen. In allen Kulturen erzählt man sich Geschichten darüber, denn selbst wenn wir uns zu Hause und sicher wähnen, ahnen wir tief in uns, dass es dort Dinge geben könnte, die nach uns greifen.

#spukhaus #paranormal #schauerliteratur #literatur #antike #CharlesDickens #HenryJames #VirginiaWoolf, #EdithWharton #NathanielHawthorne #Susan Hill #RichardMatheson #CliveBarker

Seit der Antike bereichern Geisterhäuser unsere Phantasie: knarrende Treppen, zuschlagende Türen, flüsternde Stimmen, raschelnde Geräusche, zerbrechende Vasen, gurgelnde Pfeifen, an die Fenster schlagende Zweige, huschende schwarze Katzen, winselnde Hunde huschen schon lange durch die Flure unserer kollektiv erträumten Behausungen. In allen Kulturen erzählt man sich Geschichten darüber, denn selbst wenn wir uns zu Hause und sicher wähnen, ahnen wir tief in uns, dass es dort Dinge geben könnte, die nach uns greifen.

Spukhäuser sind ein faszinierender psychologischer Raum, der uns aus sehr ursprünglichen und tief verwurzelten Gründen Angst macht. Auf einer Ebene verkörpern sie Freuds Konzept des „Unheimlichen“, in dem ein solcher Raum „seinen Schrecken nicht aus etwas Fremdem oder Unbekanntem bezieht, sondern – im Gegenteil – aus etwas Fremdem, das unsere Bemühungen, uns von ihm zu trennen, vereitelt“.

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