Die Geschichte der Vampire

Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen
Phantastikon – Magazin der Tausend Fiktionen

Der Phantastikon-Podcast ist ein literarisch-philosophisches Format über das Fantastische in all seinen Formen – von klassischer Phantastik und Horror über Mythos und Symbolismus bis hin zu modernen Grenzbereichen zwischen Realität und Imagination. Er verbindet intellektuelle Tiefe mit erzählerischer Atmosphäre und richtet sich an Hörer, die das Denken und Träumen gleichermaßen ernst nehmen.

Episode 06: Vampirin wider Willen
byMEP

Die Menschen beschuldigten „Vampire“ nicht nur, Krankheiten aus dem Grab heraus zu verbreiten, sondern einige Wissenschaftler glauben, dass die Symptome von Krankheiten auch mit den Eigenschaften von Vampiren in Verbindung gebracht wurden. Natürlich wäre all dies vielleicht im Bereich der obskuren Legenden geblieben, wenn der Vampirismus nicht seinen Weg in die Bestsellerlisten gefunden hätte.

Als sich die Angst vor Vampiren verbreitete, versicherten führende Persönlichkeiten wie Papst Benedikt XIV, dass die Monster nicht real seien. Er erklärte Mitte des 18. Jahrhunderts, Vampire seien „trügerische Fiktionen der menschlichen Fantasie“. Doch im Reich der Fantasie wuchs die Vampirlegende weiter.

Die Geschichte der Vampire ist umstritten. Manche behaupten, sie seien „so alt wie die Welt“. Neuere Forschungen deuten jedoch darauf hin, dass unser Glaube an Vampire und Untote in 18. Jahrhundert entstand, als die ersten europäischen Berichte über dieses Phänomen erschienen.

Wir wissen, dass 1732 das Annus Mirabilis des Vampirs war. In diesem Jahr wurden 12 Bücher und 4 Dissertationen zu diesem Thema veröffentlicht. Laut dem Gothic-Experten Roger Luckhurst taucht der Begriff „Vampir“ in diesem Jahr zum ersten Mal auf. Archäologische Funde ungewöhnlicher Bestattungen in Europa in den letzten Jahren legen jedoch nahe, dass der Glaube an Vampirismus und Wiedergänger die Menschen schon vor 1500 beschäftigte.

So wird auf einem alten Friedhof in Kamien Pomorski in Polen die Leiche eines 500 Jahre alten „Vampirs“ ausgestellt. Die 2015 entdeckte Vampirleiche wurde in der Weltpresse ausführlich beschrieben. Archäologen bestätigten, dass sie einen Pfahl im Bein hatte (vermutlich um zu verhindern, dass sie ihren Sarg verließ) und einen Stein im Mund (um zu verhindern, dass sie Blut saugte). Noch ältere Bestattungen dieser Art wurden in bulgarischen Dörfern gefunden.

Die vollständige Version hört ihr im Podcast

Dazu passend findet ihr die Geschichte über den Werwolf:


Entdecke mehr von Phantastikon

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

MP

Übersetzer, Autor und Redakteur im Phantastikon. Host im Podcast.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert