Über

Das Phantastikon startete im Januar 2015 als Magazin für spekulative Literatur, wurde aber im Laufe der Zeit zu einem Kulturmagazin mit den unterschiedlichsten Themen. Im April 2025 kam es zu einem notwendigen Reboot.

Nur Geschichten zählen

Seit den Anfängen der menschlichen Zivilisation sind Geschichten das Herzstück unserer Kommunikation, unseres Lernens und unserer Beziehungen. Lange bevor es die Schriftsprache gab, nutzten alte Kulturen Mythen und mündliche Traditionen, um Wissen weiterzugeben, zu unterhalten und ihr Erbe zu bewahren. Von Höhlenmalereien bis hin zu modernen Filmen hat sich die Art und Weise, wie wir Geschichten erzählen, zwar weiterentwickelt, doch der Hauptgrund dafür ist bis heute derselbe geblieben: Geschichten ermöglichen es uns, die Welt auf eine Weise zu fühlen, zu erinnern und zu verstehen, wie es keine andere Form der Kommunikation kann.

Doch warum ist das Geschichtenerzählen eigentlich so wirkungsvoll? Warum hängen wir an jedem Wort eines guten Buches, schauen Serien bis zum Sonnenaufgang oder sind von einer persönlichen Anekdote tief bewegt? Die Antwort liegt in der Art und Weise, wie unsere Gehirne verdrahtet sind. Geschichten sind mehr als nur Unterhaltung: Sie sind der Kitt, der Gesellschaften zusammenhält, die Grundlage kultureller Identität und ein Werkzeug für den Wandel.

Wenn wir mit einer Geschichte konfrontiert werden, hat sie die Kraft, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und sich in unseren Herzen und Köpfen festzusetzen. Diese Erzählungen haben die Fähigkeit, unsere Emotionen anzuzapfen, tiefe Gedanken zu wecken und uns mit dem Inhalt zu verbinden. Durch das Erzählen von Geschichten werden Informationen, die auf den ersten Blick langweilig und uninteressant erscheinen, zum Leben erweckt und erhalten eine neue Dimension der Relevanz in unserem Leben. Es ist, als ob das Geschichtenerzählen als eine Art Betriebssystem für die Hardware des Universums dient, das es uns ermöglicht, nicht nur zu existieren, sondern wirklich zu gedeihen und in einer Welt mit all ihren komplexen Herausforderungen zu überleben. Die Kunst des Geschichtenerzählens geht über die Kommunikation hinaus. Sie ist ein grundlegender Aspekt der menschlichen Erfahrung und bereichert unser Verständnis der Welt sowie unsere Sicht aufeinander.

Geschichten geben uns die Möglichkeit, die Punkte zu verbinden und Muster in dem zu erkennen, was sich wie Chaos anfühlen kann. Dabei sind nicht nur unsere persönlichen Geschichten wichtig. Jede Geschichte, die wir erzählen, ist Teil eines größeren Bildes, das über Zeit und Ort hinweg gemeinsam mit den Pinselstrichen anderer Geschichten gemalt wird. Geschichten, die Tausende von Jahren alt sind, können uns auch heute noch bewegen, weil sie dieselben Gefühle ansprechen, die wir empfinden: Liebe, Verlust, Angst und Hoffnung.

Im Phantastikon dreht sich also alles um Geschichten