Die Dame von ehrwürdigem Alter führte ihn die alte Holztreppe nach oben, und er verspürte einen Schauder der Begeisterung, endlich hier an diesem Ort zu sein, von dem er so oft geträumt hatte. Es war nicht leicht gewesen, das Geld zusammenzusparen, das ihn den Flug nach Paris ermöglicht hatte – aber er wusste in diesem Augenblick, dass sich der ganze Aufwand gelohnt hatte. Sie erreichten den oberen Absatz und standen vor der Tür des berüchtigten Mansardenzimmers, wo die verblühte alte Dame zögerte, bevor sie den Schlüssel in das Schlüsselloch steckte.
Dorothy Gale (Der Zauberer von Oz)

Das PHANTASTIKON ist ein Kultur- und Literaturpodcast, der interessante Geschichten aufspürt. Wo immer sich also eine interessante Geschichte verbirgt, versuchen wir sie zu finden.
Ob man nun durch das originale Kinderbuch von L. Frank Baum aus dem Jahr 1900 oder durch die Verfilmung mit Judy Garland aus dem Jahr 1939 zur Geschichte kam, Der Zauberer von Oz ist Teil eines gemeinsamen emotionalen Eigentums geworden, das sich tief in der kollektiven persönlichen und kulturellen Psyche verankert hat. Jüngst haben Filmwissenschaftler aus einer groß angelegten Studie die Erkenntnis gewonnen, dass besagter Film der einflussreichste aller Zeiten ist. Das mag das deutsche Publikum etwas staunen lassen, denn hierzulande kennt man Dorothy Gale zwar auch, hält das Phänomen aber wohl für ein rein amerikanisches. Und das stimmt eben nicht. Millionen Menschen auf der ganzen Welt haben unvergessliche Verbindungen zu dieser Erzählung voller Wunder, Gefahren, Freundschaft und Gegenspieler. Natürlich sind das Erfahrungen, die oft durch die nostalgische Linse der Kindheit verstärkt werden, aber nur wenige Geschichten wurden mythologisiert wie Oz. Nein, selbst Mittelerde nicht.

Ob man nun durch das originale Kinderbuch von L. Frank Baum aus dem Jahr 1900 oder durch die Verfilmung mit Judy Garland aus dem Jahr 1939 zur Geschichte kam, Der Zauberer von Oz ist Teil eines gemeinsamen emotionalen Eigentums geworden, das sich tief in der kollektiven persönlichen und kulturellen Psyche verankert hat. Jüngst haben Filmwissenschaftler aus einer groß angelegten Studie die Erkenntnis gewonnen, dass besagter Film der einflussreichste aller Zeiten ist. Das mag das deutsche Publikum etwas staunen lassen, denn hierzulande kennt man Dorothy Gale zwar auch, hält das Phänomen aber wohl für ein rein amerikanisches. Und das stimmt eben nicht. Millionen Menschen auf der ganzen Welt haben unvergessliche Verbindungen zu dieser Erzählung voller Wunder, Gefahren, Freundschaft und Gegenspieler. Natürlich sind das Erfahrungen, die oft durch die nostalgische Linse der Kindheit verstärkt werden, aber nur wenige Geschichten wurden mythologisiert wie Oz. Nein, selbst Mittelerde nicht.
Der menschenfressende Baum von Madagaskar
Die Kryptozoologie und Kryptobotanik sind voller schillernder Erzählungen über mysteriöse Kreaturen und ungewöhnliche Pflanzen. Während das legendäre Ungeheuer von Loch Ness und der sagenumwobene Bigfoot in der Öffentlichkeit weit bekannt sind, gehören die erzählten Geschichten über menschenfressende Bäume auf Madagaskar oder die gefürchteten mongolischen Todeswürmer zu den weniger verbreiteten, aber nicht minder schaurigen Legenden.

Die toten Augen von London
Finstere Nacht. Nasser Asphalt. Nebelschwaden über der Themse. Kahler Kopf. Bleiches Gesicht. Weiße Augäpfel. Andy Gerber. Der blinde Jack. Mein erster schwarzer Mann, der im Traum im Keller lauert.
Die toten Augen von London haben bei mir, – seht mich mal als bezopfte Elfjährige -, tiefen Eindruck hinterlassen. Vor kurzem habe ich ein persönliches Exempel statuiert und mir den Gänsehaut-Klassiker von 1961 nochmals angesehen.
Hier spricht Edgar Wallace. Immer noch nicht verstaubt: Dieser Film. Immer wieder gut: Diese Stimme.
Hier spricht Edgar Wallace

Und dieser Gerber und seine Bande? Immer noch die personifizierten Angst-Schocker.
Fazit: Ich kann den Schauder des unschuldigen Kindes von damals, – ergo meinen -, absolut nachvollziehen. Das Bild von dem Kanaldeckel, der sich in der Dunkelheit hebt, um den Blick auf diesen furchteinflößenden Kerl freizugeben, der von da unten emporkrabbelt, blind, beeindruckend klobig, hässlich und offensichtlich nichts Gutes im Schilde führend, hat sich über all die Jahre sehr lebendig gehalten.
Nie vergessen. Wie den Griff des Zyklopen in einem TV-Vierteiler, der Anfang der 70er in der Vorweihnachtszeit gezeigt wurde. Ein Auge prangte auf seiner Stirn, und mit seiner riesigen Hand holte er sich die Gefährten von Odysseus aus den Höhlenritzen, in denen sie sich vor ihm versteckt hatten. Um sie sich lebendig in den Mund zu stopfen.
Halloween – Ursprung und Überlieferung

Das PHANTASTIKON ist ein Kultur- und Literaturpodcast, der interessante Geschichten aufspürt. Wo immer sich also eine interessante Geschichte verbirgt, versuchen wir sie zu finden.
Hallowe’en, auch bekannt als All Hallows‘ Eve, ist ein Feiertag, der sich an jedem 31. Oktober fast vollständig in die amerikanische – und damit in die globale – Kultur eingegraben hat.
Musik: Day of Chaos – Kevin MacLeod
Hallowe’en, auch bekannt als All Hallows‘ Eve, ist ein Feiertag, der sich an jedem 31. Oktober fast vollständig in die amerikanische – und damit in die globale – Kultur eingegraben hat.
Das Halloween Amerikas
Während Halloween heute auf unterschiedliche Weise gefeiert wird, hat die Tradition, dass Kinder von Tür zu Tür gehen und ihre Nachbarn um Süßigkeiten bitten, ihren Ursprung im frühen 20. Jahrhundert. Und das alles ist einer Frau zu verdanken, die ihren Garten liebte.

Das Spukgemälde

Die Kunst in ihrer gemalten Form ist eine der ältesten und ehrlichsten Formen des Ausdrucks. Sie erfordert das Blut, den Schweiß und die Tränen des Schöpfers, so dass man sich leicht vorstellen kann, dass ein Teil des Künstlers zurückbleibt, wenn das Bild fertig ist. Wie viel Macht hat ein Gemälde?
Habt ihr euch schon einmal von einem Porträt verunsichern lassen? Die Augen des Porträtierten scheinen dich zu verfolgen, wenn du vorbeigehst, und ihr Blick fühlt sich vielleicht ein wenig zu real an. Eine besondere urbane Legende nimmt die Unergründlichkeit eines gewissen Kunstwerks und stellt sie auf die nächste Ebene – das Spukgemälde.
Mir sind zwei solcher Beispiele aus dem wirklichen Leben bekannt. Das erste betrifft ein Gemälde des Künstlers Bill Stoneham aus dem Jahr 1972. Das Gemälde mit dem Titel The Hands Resist Him zeigt zwei Figuren, die vor einer Glastür stehen. Bei den beiden Figuren handelt es sich um einen kleinen Jungen und eine lebensgroße Puppe mit einer Trockenbatterie und Kabeln in ihren Händen. Hinter ihnen sind ein Dutzend körperloser Hände gegen die Glastür gepresst. Um ehrlich zu sein, ist das Bild an sich schon ziemlich gruselig, auch ohne den Titel „eBay Haunted Painting“.